Stefanie Zweig starb nach Angaben ihres Neffen am 25. April 2014 nach kurzer, schwerer
Krankheit im Alter von 81 Jahren.
Stefanie
Zweig wurde 1932 in Leobschütz, Oberschlesien geboren. Im Jahre 1938 floh ihre jüdische
Familie angesichts der nationalsozialistischen Verfolgung nach Kenia, wo Zweig
ihre Kindheit auf einer Farm verbrachte und das Land für sich entdeckte. Nach
dem Zweiten Weltkrieg kehrte die Familie 1947 nach Deutschland zurück. Stefanie
Zweig besuchte die Schillerschule in Frankfurt am Main bis zum Abitur 1953. Ab 1959
arbeitete sie als Kulturredakteurin der Abendpost/Nachtausgabe in Frankfurt,
deren Feuilleton sie von 1963 bis 1988 leitete. Da sie jedoch in Deutschland
das Land ihrer Kindheit vermisste, begann sie, ihre Erlebnisse und Eindrücke in
mehreren autobiographischen Romanen festzuhalten. Mit ihren Afrikaromanen wurde
Stefanie Zweig zu einer Bestsellerautorin.
Ihr erster Afrikaroman Ein
Mundvoll Erde erschien 1980, eine Neubearbeitung mit dem Titel Vivian
und ein Mund voll Erde folgte 2001. Der Roman mit autobiographischen Zügen
schildert die erste Liebe der Hauptfigur Vivian zu einem Kikuyu-Jungen. Vivian
ist während des Zweiten Weltkrieges mit ihrem Vater nach Afrika geflohen, kann
sich kaum noch an Deutschland erinnern und sieht die kenianische Farm Ol'Joro
Orok als ihre Heimat an. Sie ist gut vertraut mit den Sitten des Volkes der
Kikuyu und spricht mit acht Jahren bereits drei verschiedene Sprachen: Kikuyu,
Swahili und Deutsch. Der Leser wächst mit Vivian auf der Farm heran, lernt ihre
Freunde, ihre Feinde und ihre Familie kennen. Man erfährt viel über fremde
Sitten und Gebräuche. Als Vivian am Ende nach Deutschland zurückkehren muss,
versteht man ihre Unsicherheit und ihr Gefühl der Entwurzelung. Das Buch kam
auf die Auswahlliste zum deutschen Jugendbuchpreis. 1995 wurde es mit dem Gläsernen
Globus der Royal Dutch Geographical Society ausgezeichnet.
Ihr autobiographischer Roman Nirgendwo
in Afrika erschien 1995. Den Personen in der Geschichte gab sie andere
Namen. Der Roman wurde 2001 von Caroline Link verfilmt, der Film wurde im Jahr 2003
mit einem Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ ausgezeichnet. In
dem Roman Irgendwo in Deutschland, der Fortsetzung von Nirgendwo in
Afrika, erzählte sie, wie das Leben nach der Rückkehr nach Deutschland war.
Stefanie
Zweig lebte als freie Schriftstellerin in Frankfurt und schrieb regelmäßig
Beiträge für die Frankfurter Neue Presse. Ihre Bücher erreichten eine Auflage
von über 7,5 Millionen Exemplaren. Stefanie Zweig erhielt 1993 die
Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
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