Daniel Galera: Flut (Suhrkamp)

Brasilien – Ehrengast 2013 der Frankfurter Buchmesse

Sein Vater erschießt sich, und was ihm bleibt, sind der alte Schäferhund und eine vage Sehnsucht nach Läuterung. Er bricht auf in den Süden und mietet sich in einem kleinen Ort an der Küste ein. Er findet Arbeit als Sportlehrer, lernt eine Frau kennen, unternimmt lange Wanderungen mit dem Hund, schwimmt Stunden am Stück ins offene Meer hinaus. Vor allem aber versucht er ein Familiengeheimnis zu ergründen – sein Großvater hatte in der Gegend gelebt, bis er unter ungeklärten Umständen verschwand. Doch ein empfindliches Handicap erschwert ihm die Suche, eine neurologische Erkrankung, er kann Gesichter nicht wiedererkennen. Seine Nachforschungen jedenfalls scheinen die Anwohner aufzuschrecken, Gerüchte machen die Runde, wird er bedroht? Wem kann er trauen, wenn schon nicht sich selbst und seinen Wahrnehmungen? Allmählich begreift er, dass er das gleiche Schicksal wie sein Großvater zu erleiden droht. Und plötzlich steht ihm das Wasser bis zum Hals.

Mit lichter, hypnotisierender Kraft erzählt Flut die epische Geschichte einer Suche über drei Generationen, die an die Grenzen des Menschenmöglichen führt. Süddeutsche Zeitung schreibt Flut sein vierter Roman, ein grandios-intuitives Buch über die Verlorenheit und Orientierungslosigkeit auf der Landkarte eines zutiefst einsamen Lebensweges.“

Daniel Galera, geboren 1979 in São Paulo, lebt heute in Porto Alegre. Er hat Erzählungen, eine Graphic Novel und drei Romane geschrieben. Sein Werk ist vielfach ausgezeichnet, verfilmt und für das Theater adaptiert worden. Galera hat u.a. Zadie Smith, Jonathan Safran Foer, David Foster Wallace und Hunter S. Thompson übersetzt. Flut ist sein erstes Buch in deutscher Sprache.

Flut von Daniel Galera ist bei Suhrkamp erschienen.
(JK 10/13)

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