Literaturhaus
Montag, 12.05.2014 19.30 Uhr
Schwanenwik
38, 22087 Hamburg
Eintritt: 4 – 7 €
Claus Heck alias Aléa Torik liest im Literaturhaus aus seinem Roman Aléas Ich, der im Osburg Verlag
erschienen ist. Alexander Häusser moderiert.
Die Autorin Aléa Torik ist im wirklichen Leben der Berliner
Schriftsteller Claus Heck. Ihr erster Roman Das
Geräusch des Werdens, erschienen im Osburg Verlag, ist im Frühjahr 2012
erschienen, und es wurde als „außerordentlich gelungenes Debüt“ (Nicole
Henneberg, FAZ) gefeiert, als eine „hervorragend komponierte Geschichte“
(Bettina Ruczynski, Sächsische Zeitung), die „alle Genre- und
Schreibkonventionen über den Haufen fabuliert“ (Gisa Funck, Berliner
Tagesspiegel). Die junge Autorin Aléa Torik, 1983 in Rumänien geboren, hat im
letzten Jahr dann ihren nicht weniger euphorisch gefeierten zweiten Roman Aléas Ich vorgelegt, in dem wir
erfahren, dass sie in Literaturwissenschaft zum Thema Fiktionalität promoviert,
in Berlin mit der schönen und melancholischen Olga in einer WG lebt und mit der
Schauspielerin Luise und dem Unternehmensberater Lauritz befreundet ist. Ihre
Vergangenheit in Siebenbürgen und Bukarest, die große Liebe in Berlin, ein
obsessiver Verehrer Olgas und ein penetranter Verfolger, der Aléa, was sie sehr
spät erst bemerkt, offenbar nie von der Seite weicht. Das sind die
biografischen Daten und Ereignisse. Oder sind es Erzählfäden aus dem Roman, an
dem Aléa Torik arbeitet? Aléas Ich
ist tatsächlich ein ausgeklügeltes Spiel mit Wirklichkeit und Fiktion, mit
Identität und Wahrnehmung: Nach und nach erkennt der Leser, dass ausnahmslos
alle autobiografischen Fakten über die natürlich „blitzgescheite“ und
„bildschöne“ Aléa Torik, wie es in der Verlagsvorschau heißt, Erzählfäden des
Romans sind, man glaubt bei der Lektüre, den fertigen Roman in den Händen zu
halten und verfolgt gleichzeitig doch die Entstehung des Plots und der
Geschichte.
Aléa Torik und ihre Geschichte ist eine Erfindung des Berliner
Schriftstellers Claus Heck. Unter dem Pseudonym der jungen Migrantin Aléa Torik
startete er zunächst einen Blog, dessen erster Eintrag aus dem Mai 2009 stammt
und von der „Drei-A-Theorie“ berichtet: „Sie ist eine universale Theorie, da
sie den Anspruch hat, überall und zu aller Zeit zu gelten. Außerdem kann sie
jeder verstehen. Hier die Theorie im Wortlaut und in voller Schönheit: ,Bei
Liebeskummer hilft einzig und allein: Arbeit, Alkohol oder andere Männer.‘“ Der
bislang letzte Eintrag ist aus dem April und eine Einladung: „Am
darauffolgenden Samstag besteigen wir alle zusammen einen Berg. Den, der direkt
hinter Mărginime in den Himmel ragt; oder – um bei der Wahrheit zu bleiben –
der beinahe in den Himmel ragt. Aber dieses ‚beinahe‘ macht es doch eigentlich
erst interessant: Dass die Dinge beinahe so sind, wie sie sein könnten. Denn
wenn sie das nicht könnten – dieses ‚beinahe‘ nämlich –, wenn sie nicht einmal
das können, dann können sie möglicherweise gar nichts.“
Claus Heck wurde 1966 geboren und wuchs in Essen-Frintrop auf. 1987 ging
er zum Studium der Philosophie und Literaturwissenschaften nach Berlin. Sein
Ziel: Schriftsteller werden. Das Problem: „Ich war in höchstem Maße
unerfolgreich“. Heute ist Aléa Torik Hecks Autoren-Ich. „Einen Autor namens
Claus Heck gibt es nicht“, sagt Heck. Aléa Torik, 1983 in Rumänien geboren, hat
2012 mit Das Geräusch des Werdens ihr
Debüt vorgelegt. Sie promoviert in Berlin über Fiktionalität und hat mit Aléas Ich einen Roman zum gleichen Thema
geschrieben. Sie ist blitzgescheit, bildschön und – selbstverständlich –
ebenfalls fiktiv. (www.aleatorik.eu)
Aléas Ich von Aléa Torik ist im Osburg Verlag
erschienen.
Eine Veranstaltung des
Literaturzentrum e.V.
(JK 05/14)
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