Literaturhaus
Hamburg
Dienstag, 24.06.2014 19.30 Uhr
Schwanenwik 38, 22087Hamburg
Eintritt: 6 – 10 Euro
Boris
Pahor zu Gast im Literaturhaus: Lesung
und Gespräch mit Jan Philipp Reemtsma. Simultanübersetzung: Rosemarie Linde.
Slowenien
war Schauplatz einer der verlustreichsten Frontlinien des Ersten Weltkriegs.
1920 fiel ein Teil der Region an Italien, in dem nach der Machtübernahme durch
die Faschisten eine brutale »Italienisierung«, u. a. durch das Verbot der
slowenischen Sprache, durchgeführt wurde. 1939 wurde der bei Österreich
verbliebene Teil Sloweniens Teil des „Großdeutschen Reiches“. 1941 besetzte
Deutschland Jugoslawien. Es begann die „Germanisierung“ mit dem Verbot
slowenischer Schulen, „rassischen Musterungen“, Deportationen und Terror.
Boris
Pahor, geboren 1913 in Triest, erlebt als Jugendlicher den Terror des
italienischen Faschismus, wird zur Armee eingezogen und in Libyen eingesetzt.
1943 schließt er sich der Befreiungsbewegung an, wird denunziert und nach
Dachau und schließlich nach Bergen-Belsen deportiert. Nach 1945 arbeitete Pahor
als Gymnasiallehrer in Triest und hat seit den 1950er Jahren zahlreiche Romane
veröffentlicht, von denen mehrere ins Deutsche übersetzt sind. Pahor, der 2013
seinen 100. Geburtstag beging, war mehrfach für den Literaturnobelpreis im
Gespräch.
Am
Vorabend der Eröffnung der Ausstellung Letzte
Zeugen. Erinnerungen von Häftlingen der faschistischen Lager in der
KZ-Gedenkstätte Neuengamme liest Boris Pahor aus seinem Werk und spricht mit
dem Literaturwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma, Honorarkonsul der Republik
Slowenien, über die literarische Reflexion von Geschichte.
(JK 06/14)
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