Finnland – Ehrengast 2014 der
Frankfurter Buchmesse
1971 erschien Leo Ågrens
letzter Roman Krigshistoria, der nunmehr unter dem Titel Leo Nilheims
Geschichte in deutscher Sprache im Osburg Verlag anlässlich des Auftritt
Finnlands als Gastland bei der Frankfurter Buchmesse 2014 vorgelegt wird.
Im April 1958 lernt der
Erzähler in Leningrad einen geheimnisvollen Mann kennen, der sich Leo Nilheim
nennt und als Dolmetscher arbeitet. Eine Nacht lang erzählt der Russe die
tragikomische Geschichte seines Lebens: von der jüdischen Mutter, die er nie
gekannt hat, und vom revolutionären Vater, der so früh starb, von einem senilen
Lehrer, den er durch spontanes Intonieren der Internationale rettet, und dem
wilden Eber Rasputin, der nach Sibirien deportiert wird, von einer viel zu
kurzen Kindheit und der ersten unerfüllten Liebe. Er erzählt von der Absurdität
des Krieges an der russisch-finnischen Front und dem Überleben in einem
Gefangenenlager, von Bibeln, Heldenkreuzen, von einer neuen Heimat im
Feindesland und dem Mann, der ihn erst erschießen will und ihm später das Leben
rettet. Und er beschreibt den Punkt im Leben eines Menschen, an dem er
entscheiden muss, wer er sein will.
Leo Ågren, geboren 1928
in der vorwiegend schwedischsprachigen finnischen Provinz Österbotten, erlernte
den Beruf eines Schriftsetzers und debütierte 1954 mit dem Roman Hunger i
skördetid. Für sein Werk wurde er mit mehreren Literaturpreisen und
Stipendien ausgezeichnet. Anfang der 1960er übersiedelte er nach Stockholm.
1971 erschien sein letzter Roman Krigshistoria, der nunmehr unter dem
Titel Leo Nilheims Geschichte in deutscher Sprache vorgelegt wird. Leo
Ågren starb 1984 in Stockholm.
Leo Nilheims Geschichte von Leo Ågren ist bei Osburg erschienen.
(JK 10/14)
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