Filmkunsttheater Magazin
Mittwoch,
10.12.2014 19.30 Uhr
Fiefstücken 8a, Hamburg
Eintritt: 12 – 16 Euro
Herta Müller stellt ihr Buch Mein Vaterland war ein Apfelkern, das
bei Hanser erschienen ist, im Filmkunsttheater Magazin zusammen mit der
Schauspielerin Victoria Trauttmansdorff vor. Elke Schmitter moderiert den
Abend.
„Ich
stehe (wie so oft) auch hier neben mir selbst.“ So begann Herta Müller ihre
Tischrede nach der Verleihung des Nobelpreises. In ihrem neuen Buch Mein Vaterland war ein Apfelkern erzählt
sie nun in einem langen Gespräch mit der Lektorin und Publizistin Angelika
Klammer von ihrem ungewöhnlichen Lebensweg, der vom Kind, das Kühe hütet, bis
zur weltweit bekannten Schriftstellerin im Stadthaus in Stockholm führt. Sie
erzählt von ihren Jahren in Rumänien, der Kindheit, dem Erwachsenwerden und dem
erwachenden politischen Bewusstsein, von den frühen Begegnungen mit der
Literatur, den Konflikten mit der kommunistischen Diktatur in ihrer Heimat und
dem Weg zum Schreiben. Mit ihrem Bericht vom Ankommen in einem neuen Land fällt
auch ein ungewohnter Blick auf das Deutschland der 1980er und 1990er Jahre und
auf die Gesellschaft, in der wir heute leben. Doch vor allem gibt dieses
„berührende Interview-Buch“, wie es in „KulturSPIEGEL“ hieß, auch Auskunft über
eine kalte Kindheit mit einer Mutter, die im russischen Arbeitslager gebrochen
und gewalttätig geworden ist, über einen Vater, der bei der Waffen-SS gedient
hat und den Zufluchtsort, den die Dichterin für sich gefunden hat. „Ich
brauchte jeden Tag dringend die Schönheit der Sätze“, erklärt Herta Müller
heute, „aber ich schrieb, um einen Halt zu finden gegen das Elend des Lebens
und nicht, weil ich Literatur machen wollte.
Mein
Vaterland war ein Apfelkern von Herta
Müller ist bei Hanser erschienen.
Eine Veranstaltung des
Literaturhaus Hamburg und NDR Kultur.
(JK 12/14)
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