Nochtspeicher
Dienstag, 24.03.2015 19.30 Uhr
Bernhard-Nocht-Straße
69a, Hamburg
Eintritt: 9 Euro
Tex Rubinowitz stellt im
Yachtclub seinen Roman Irma vor, der
bei Rowohlt erschienen ist. Es moderieren die beiden Skipperinnen Friederike
Moldenhauer und Tina Uebel.
Mit einer
„wilden, schönen und sehr seltenen Liebesgeschichte“, so urteilte die Jury, hat
der in Wien lebende Maler, Musiker und Schriftsteller Tex Rubinowitz im letzten
Jahr in Klagenfurt den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. In diesem März ist Irma nun als Buch erschienen.
Eine
Freundschaftsanfrage per Facebook. Sie kommt von Irma. Die hat der Erzähler
zuletzt vor 30 Jahren gesehen, als er mit ihr in Wien Wohnung und Bett teilte.
Und alles begann und endete mit einem Zettel auf dem Küchentisch. Derart
angestoßen, beginnt er sich zu erinnern: An die reichlich dysfunktionale
Beziehung zweier junger Menschen, die nicht wissen, ob sie in Gefühlsdingen
besonders aufrichtig oder einfach nur bindungsunfähig sind. An frühere
Stationen seines Lebens, erotische Suchbewegungen, Niederlagen anderer Art,
Missbrauchserfahrungen, Reisen in die Welt hinaus bis nach China.
Der Autor hat
zu seinem Text Bilder gesammelt, alte Plattencover, Fotos, Werbepostkarten. Das
kennt man seit W. G. Sebald von vielen „recherchierend“ vorgehenden
literarischen Werken. Rubinowitz stellt aber diese Form der Beglaubigung gleich
wieder in Frage, indem er die Bilder von dem befreundeten Künstler Max Müller
nachzeichnen lässt.
Dies ist ein
ganz und gar eigensinniger, sprunghafter, komischer, sehr unterhaltsamer und
zugleich verstörender Versuch über Vergänglichkeit und Erinnerung, über das,
was zurückschaut, wenn man autobiographisch hinter sich blickt, und über das,
was dabei herauskommt, wenn man sich anschickt, aus der eigenen Biographie
Literatur zu machen.
Tex
Rubinowitz, geboren 1961 in Hannover, lebt seit 1984 als Witzezeichner, Maler,
Musiker und Schriftsteller in Wien. 2014 erhielt er den Bachmann-Preis.
(JK 03/15)
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