Der
uruguayische Schriftsteller und Journalist Eduardo Galeano ist im Alter von 74
Jahren in Montevideo gestorben.
Geboren
wurde Eduardo Galeano am 3. September 1940 in Montevideo. Mit 20 Jahren wurde er stellvertretender
Chefredakteur der Marcha, einer Zeitschrift für Kultur und Politik in
Montevideo. Später war er leitend bei mehreren linksgerichteten Zeitschriften
tätig. Eduardo Galeano war als linksgerichteter Gesellschafts- und
Globalisierungskritiker bekannt.
In
Europa wurde der Autor für sein 1971 veröffentlichtes Werk Die offenen Adern Lateinamerikas (auf Deutsch im Peter Hammer
Verlag erschienen) gefeiert, das die Geschichte und insbesondere die
Kolonialherrschaften in Lateinamerika thematisiert. Während der Militärdiktatur
in den siebziger und achtziger Jahren wurde das Buch in seinem Heimatland
verboten. Dabei verstand er sich selbst nie als Vertreter einer Theorie,
sondern als „Dichter jener da unten“, der „einfachen Leute“, der die Geschichte
aus der Warte ihrer Opfer erzählte. In Anerkennung dafür wurde ihm 2010 der
Stig-Dagerman-Preis verliehen. Eduardo Galeano war Ehrendoktor der Universidad
Mayor de San Andrés in La Paz, der Universität von Havanna und der Universität
von Neuquén (Argentinien). 1973 wurde er verhaftet und Eduardo Galeano war
gezwungen, im Exil in Argentinien und Spanien zu leben. 1985 kehrte er nach
Uruguay zurück. 2012 erschien sein
letztes Werk, Kinder der Tage im Peter
Hammer Verlag.
Der
Schriftsteller hatte sich aus gesundheitlichen Gründen in den letzten Monaten
immer mehr aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Nach Informationen der
uruguayischen Tageszeitung El País erlag Eduardo Galeano am 13. April 2015 den Folgen von Lungenkrebs,
gegen den er seit Jahren angekämpft hatte.
(JK 05/15)
(JK 05/15)
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