Literaturhaus
Dienstag, 28.04.2015 19.30 Uhr
Schwanenwik 38,
Hamburg
Eintritt: 8 – 10 Euro
Philosophisches Café: Das
Thema heisst „Keine Angst vor der Angst“. Heinz Bude stellt sein Buch Gesellschaft der Angst vor, das bei Hamburger
Edition erschienen ist und diskutiert darüber mit Reinhard Kahl, Gastgeber der
philosophischen Vortrags- und Gesprächsrunde.
„Wer von Angst
getrieben ist, vermeidet das Unangenehme, verleugnet das Wirkliche und verpasst
das Mögliche.“
Der New Yorker
Psychohistoriker Lloyd deMause zählte für seine Diagnosen die am häufigsten in
Zeitungen gebrauchten Wörter. In Deutschland würde heute „Angst“ seine Charts
anführen. Der Soziologe Heinz Bude ist mit Spürsinn und Verstand wieder mal
vorn. Gesellschaft der Angst heißt
sein neues Buch. Die Diagnosen könnten Angst machen. Erschöpfungsdepressionen
schon bei Jugendlichen. Bildungspanik bei ihren Eltern. Horizontverengung bei
den vielen Einzelkämpfern. Ein so hoher Angstpegel ausgerechnet in einem der
komfortabelsten Länder? Angstmenschen verfügen über einen empfindlichen Radar
für „Likes“ aller Art, aber ihnen fehlt der innere Kompass. Sie sind süchtig
nach Anerkennung, aber trauen ihr nicht. Sie sind ständig dabei, sich zu
optimieren, und doch reicht es nie. Ihr größter Mangel: Zugehörigkeit.
Ist die Angst
das Gift, oder ist es nicht die Angst vor der Angst, die lähmt? Vielleicht wäre
die eingestandene Angst sogar ein Gegengift, ein intelligenter Sensor, der Wege
zur Veränderung weist? Und warum gibt es keine Revolte gegen die Gesellschaft
der Angst? „Weil es zu einem Aufstand die Idee einer lebbaren Alternative geben
muss.“ Auch darum wird es an diesem Abend gehen. „Die Gesellschaft der Angst
ist eine, der die Vorstellung einer kommenden Zeit abhanden gekommen ist“.
Gesellschaft
der Angst von Heinz
Bude ist bei Hamburger Edition erschienen.
(JK 04/15)
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