Andrei Mihailescu: Guter Mann im Mittelfeld (Nagel & Kimche)

Der in der Schweiz lebende rumänische Autor Andrei Mihailescu ist der Roman  Guter Mann im Mittelfeld bei Nagel & Kimche erschienen. Es ist sein Debütroman über Rumänien im Jahr 1980, ein Roman über die Liebe und das Leben, über Mut und Machtlosigkeit. Sein Debütroman wurde 2014 mit einem Werkpreis des Kantons Zürich ausgezeichnet

Bukarest 1980: Der Journalist Stefan Irimescu wird verhaftet, weil er kritische Leserbriefe nicht weiterleitete, um deren Verfasser zu schützen. Er landet im Gefängnis und wird im Namen des Kommunismus gefoltert und eingeschüchtert. Als er freikommt, trifft er Raluca – Ehefrau von Ilie Stancu, einem vielversprechenden Parteisekretär des Bezirks. Sobald die Affäre Stancu zu Ohren kommt, lässt er sich scheiden und nimmt das Angebot seines Freundes von der Securitate an, sich an Stefan zu rächen.

Andrei Mihailescus Roman ist ein beklemmendes Zeugnis des Lebens in Rumänien zu Zeiten der Ceaușescu-Diktatur. Mit Willkür, Demütigung und Entwurzelung wird das Individuum gnadenlos bedroht. Die Unsicherheit über das eigene Schicksal, immer auf der Hut sein zu müssen, stellt Mihailescu in den Fokus seines Romans. Seine eigene Familiengeschichte spiegelt sich zwar wieder in den Erfahrungen der Protagonisten, doch ist der Roman nicht autobiographisch sondern entwickelt sich anhand von Fakten aus den Zeiten der rumänischen Diktatur. Guter Mann im Mittelfeld ist ein gelungener Debütroman, der Elemente eines Politthrillers mit denen eines berührenden Liebesromans vereint.

Andrei Mihailescu wurde 1965 in Bukarest geboren. 1981 floh er mit seiner Familie aus Rumänien in die Schweiz, dort studierte er Informatik an der ETH, später Politikwissenschaften und Ethnologie an der Universität Zürich. Mihailescu lebt heute in der Nähe von Zürich und arbeitet als Informatiker. Er engagierte sich in zahlreichen kulturellen und Menschenrechtsprojekten mit dem Fokus Osteuropa.

Guter Mann im Mittelfeld von Andrei Mihailescu ist bei Nagel & Kimche erschienen. 
(JK 11/15)

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