Das Autorenduo Britta Bolt
hat mit dem Roman Das Büro der einsamen Toten, erschienen bei Hoffmann und Campe, den ersten Band einer Trilogie um die
Figur Pieter Posthumus geschrieben.
Er ist kein Polizist, kein
Privatdetektiv – und trotzdem dreht sich in seinem Leben alles um den Tod. Im Büro der einsamen Toten bei der Stadt
Amsterdam kümmert sich Pieter Posthumus um die einsamen Toten – Menschen ohne
Angehörige, Menschen, die keiner vermisst – und richtet ihnen ein würdiges
Begräbnis aus, mit Musik und Gedichten. Bei seinen Recherchen stößt er auf so
manche Ungereimtheit. In der Prinsengracht ist die Leiche eines jungen Mannes
gefunden worden. Die Umstände seines Todes sind mysteriös. Posthumus nimmt auf
eigene Faust die Ermittlungen auf und gerät in ein Netz von Intrigen.
Der erste Band der
Trilogie um Pieter Posthumus entspricht zu großen Teilen einem modernen
Thriller. Posthumus ist ein freundlicher, vielschichtiger Charakter, dem von
seinen Schöpfern eine interessante jedoch sich sehr langsam entwickelnde Geschichte
zugewiesen wurde, in der die Spannung erst zum Ende hin Fahrt aufnimmt. Die
Handlung ist ordentlich, wenn auch manchmal sich Dinge aus heiterem Himmel
ergeben. Dem Autorenduo ist ein guter, flüssiger und unterhaltsamer Stil
gelungen. Das Ende ist natürlich offen gehalten, damit man neugierig auf den
zweiten Band der Trilogie bleibt.
Britta
Bolt ist das Pseudonym des Autorenduos Britta Böhler und Rodney Bolt. Rodney
Bolt, in Südafrika geboren, ist Autor mehrerer Biographien, Dramatiker und Reisejournalist.
Nach Stationen in Cambridge und London lebt er seit den 90er Jahren in
Amsterdam. Britta Böhler, in Freiburg im Breisgau geboren, hat viele Jahre als
Anwältin gearbeitet. 1991 zog sie in die Niederlande und wurde dort berühmt
durch ihre strafrechtlichen Mandate und ihre Haltung zur
Anti-Terror-Gesetzgebung. Seit 2012 ist sie Professorin an der Universität von
Amsterdam.
Das Büro der einsamen Toten von Britta Bolt ist bei Hoffmann und Campe erschienen.
(JK 05/15)
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