Der Debütroman des
Amerikaners Justin Go Der stete Lauf der Stunden, erschienen bei Hoffmann und Campe, handelt von einem Mann, der einer Liebe
vor 80 Jahren auf die Spur kommen muss, um sein Erbe antreten zu können.
Ein unermessliches Erbe,
bald für immer verloren. Der junge Tristan Campbell muss herausfinden, wer die
geheimnisvolle, schöne Imogen war. Und warum sich der vermögende Ashley in sie
verliebt hat – vor fast einem Jahrhundert. Und vor allem, warum die beiden
nicht zueinander finden konnten. Zwei Monate bleiben Tristan. Ein Wettlauf
gegen die Zeit beginnt, bei dem der Herzschlag immer stärker wird: Von den
Höhen des Himalaya über London, Paris, Berlin bis nach Schweden und Island.
Überall entdeckt er Spuren einer großen Liebe.
Justin Go verbindet zwei
Geschichten in seinem extravaganten Debüt und enthält Dreierlei: Liebesgeschichte,
Mysterium, ein Rennen durch Europa. Der Autor führt uns von den schlammigen
Schützengräben des Ersten Weltkrieges auf die schneebedeckten Gipfel des Mount
Everest zu den Fjorden Islands, all das im Dienst der Liebe. Es ist eine
mehrschichtige Odyssee, von der man sich nur schwer lösen kann. Der Roman
besitzt Geschwindigkeit und Dichte, die Kapitel
wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Tristans Leben
jetzt und das seiner Urgroßeltern vor 80 Jahren, ohne sich zu verlieren. Wenn
Tristan in einem Kapitel auf Hinweise stößt, dann konkretisiert das nächste
Kapitel diese Hinweise aus der Perspektive von Imogen und Ashley. Wenn es etwas
zu bemängeln gibt, dann dass im Roman der zu erwartende Tabubruch ausbleibt,
sondern die Handlung ausschließlich auf den persönlichen Entscheidungen der
Charaktere ruht. Dabei bleibt der Roman zu zögerlich, die moralischen
Konsequenzen dieser Entscheidungen tiefer zu erkunden.
Justin
Go, geboren 1980 in Los Angeles, studierte Geschichte und
Literaturwissenschaften in Kalifornien und London. Nach Stationen in Paris,
London, New York und Berlin lebt er heute in Kalifornien.
Der stete Lauf der Stunden von Justin Go ist bei Hoffmann
und Campe erschienen.
(JK 11/14)
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