Zum 19. Mal tritt John
Rebus an, einen Mordfall zu lösen. Schlafende
Hunde heißt der Krimi des schottischen Autors Ian Rankin und ist bei
Manhattan erschienen.
John Rebus ist zurück im
aktiven Polizeidienst. Einziger Wermutstropfen: degradiert zum Detective
Sergeant muss er nun seinem ehemaligen Schützling Siobhan Clarke zuarbeiten.
Die beiden untersuchen gerade einen Autounfall, als bekannt wird, dass die
Staatsanwaltschaft einen 30 Jahre zurückliegenden Fall aus Rebus’ Vergangenheit
neu aufrollen will, der ungeheure Sprengkraft entfalten könnte. Damals war
Rebus’ Team beschuldigt worden, Beweise in einem Mordfall manipuliert zu haben.
Der mutmaßliche Mörder, ein Polizeispitzel, kam ungestraft davon. Mit den
internen Ermittlungen beauftragt ist ausgerechnet der hyperkorrekte Malcolm
Fox, der Rebus nicht über den Weg traut und doch auf seine Hilfe angewiesen
ist. Rebus hat viel zu verlieren. Und er muss sich entscheiden…
Das Set Up der Geschichte
ist komplex und wird noch komplizierter im Zuge der fortschreitenden
Paralleluntersuchungen. Doch eines von Rankins
unbestrittenen Talenten ist seine Fähigkeit dies zu inszenieren,
ohne jemals den Leser dabei zu
verlieren. Die beiden Untersuchungen
in seinem Roman ermöglichen Rankin,
die allgegenwärtige Spannung zu erkunden
zwischen der Loyalität innerhalb der Polizei und der
Pflicht, das Gesetz zu wahren
sowie die Anwendung von Mitteln, diese
Pflicht zu erfüllen. Rankin Sympathien
sind leicht auszumachen, wenn man sich das
Unabhängigkeitsreferendum als Kulisse des Romans anschaut. Die Befürworter der
„Nein“-Kampagne kommen nicht gut weg. Man könnte Rankins Roman aber auch als Warnung
für eine neue Nation verstehen, nicht
alles bisher Gewohnte achtlos über Bord zu werfen. All diese Zutaten machen den
Krimi zu einem Lesevergnügen. Lediglich mit Rankins Behandlung der Figur des
Malcolm Fox, der bereits in Rankins Krimis eine Hauptrolle spielte, muss man
Mitleid haben. Er ist das glatte Gegenteill von Rebus und er kriegt dabei
keinen Stich.
Ian Rankin, geboren 1960, ist Großbritanniens
führender Krimiautor, seine Romane sind aus den internationalen
Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Ian Rankin wurde unter anderem mit dem
Gold Dagger für Das Souvenir des Mörders,
dem Edgar Allan Poe Award für Tore der
Finsternis und dem Deutschen Krimipreis für Die Kinder des Todes ausgezeichnet. So soll er sterben und Im
Namen der Toten erhielten jeweils als bester Spannungsroman des Jahres den
renommierten British Book Award. Für seine Verdienste um die Literatur wurde
Ian Rankin mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet. Ian Rankin lebt
mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Edinburgh.
Schlafende Hunde von Ian Rankin ist bei Manhattan erschienen.
(JK 01/15)
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