Rolf-Liebermann-Studio
des NDR
Montag, 11.04.2016 19.30 Uhr
Oberstraße 120, Hamburg
Eintritt: 10
/ 14 Euro
Juli Zeh stellt ihren großen
Gesellschaftsroman Unterleuten vor, der
bei Luchterhand erschienen ist. Joachim Dicks moderiert den Abend.
„Sie
kommen von außerhalb. Sie wissen gar nicht, wo Sie sind.“
Die
Idylle trügt. Im Dorf Unterleuten in Brandenburg ist man sich nicht grün.
Alteingesessene Dorfbewohner und zugezogene Stadtflüchtlinge aus Berlin, Alte
und Junge, Wendegewinner und Wendeverlierer stehen einander unversöhnlich
gegenüber. Sie tyrannisieren einander mit der strikten Durchsetzung von
Naturschutzvorschriften, permanenter Müllverbrennung an der Gartengrenze oder
greifen gleich zum Krückstock. Als der Bau eines Windparks in unmittelbarer
Nähe des Dorfes droht, eskalieren lang unterdrückte Konflikte.
Durch
einen geschickten Wechsel der Erzählperspektive offenbart Juli Zeh
Beziehungsfäden und Verstrickungen der kleinen Dorfgemeinschaft, die vielmehr
eine Zweckgemeinschaft aus Einzelkämpfern darstellt. Spannend wie ein Thriller
thematisiert der Roman virulente Fragen unserer Zeit wie die Moral jenseits des
eigenen Interesses: Woran glauben wir? Warum geschieht etwas Schreckliches,
obwohl alle nur das Beste wollen?
Juli Zeh
wurde 1974 in Bonn geboren. Bereits der Debütroman Adler und Engel der promovierten Juristin und engagierten
Gesellschaftskritikerin war ein großer Erfolg. Mittlerweile sind ihre vielfach
ausgezeichneten Romane in 35 Sprachen übersetzt. 2015 erhielt Juli Zeh den
Hildegard-von-Bingen-Preis und 2014 den Hoffmann-von-Fallersleben-Preis.
Unterleuten
von Juli Zeh ist bei Luchterhand erschienen.
(JK 04/15)
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