Liad Shoham: Stadt der Verlorenen (Dumont)

Einen Thriller in Israels Schattenwelt der Flüchtlinge hat Liad Shoham mit seinem Roman Stadt der Verlorenen geschrieben, der bei Dumont als Taschenbuch erschienen ist.

Tel Aviv: Eine Frau wird ermordet aufgefunden. Sie war Mitarbeiterin einer NGO, die sich um afrikanische Flüchtlinge kümmert. Kurz darauf scheint der Fall schon gelöst – der Eritreer Gabriel meldet sich bei der Polizei und gesteht den Mord. Doch die Ermittlerin Anat Nachmias hat Zweifel an seiner Schuld. Sie wendet sich an den Leiter der NGO und bittet ihn um Hilfe. So taucht sie in die Schattenwelt der Flüchtlinge und illegalen Einwanderer Israels ein und muss sich dem ungeheuren Elend dieser Menschen stellen. Anat findet schließlich heraus, dass Gabriel Geld für sein Geständnis erhalten hat. Er wollte seine Schwester aus den Fängen von Schleppern befreien. Drahtzieher in dieser Sache scheint die Mafia zu sein. Doch die Spuren führen noch weiter – bis in die Reihen von Polizei und Justiz…

Stadt der Verlorenen ist ein sehr gut geschriebener Krimi, be idem an bis am Ende miträtselt. Der geographische Rahmen mit Beschreibungen von Landschaften und Charakteren bietet eine großartige Kulisse. Bei den Ermittlungen streut Liad Shoham immer wieder Details ein oder schafft unvorhergesehene Wendungen. Damit weiß er die Spannung zu steigern und bringt den Lesern immer wieder zu Zweifeln an seinen eigenen Erkenntnissen. Außerdem vermeidet et Liad Shoham seine Figuren zu Karikaturen zu überzeichnen, sondern gestaltet sie verschieden mit unterschiedlichen Lebensentwürfen.

Liad Shoham ist Schriftsteller und praktizierender Anwalt. Er studierte an der Hebräischen Universität Jerusalem sowie an der London School of Economics. Liad Shoham ist einer der führenden Thriller-Autoren Israels, alle bislang veröffentlichten Bücher wurden zu Nr. 1-Bestsellern. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Tel Aviv.

Stadt der Verlorenen von Liad Shoham ist bei Dumont erschienen. 
(JK 05/15)

Keine Kommentare: