8.
Harbour Front Literaturfestival
Nochtspeicher
Donnerstag 15.09.2016
19.00 Uhr
Bernhard-Nocht-Straße
69, Hamburg
Eintritt: 10
Euro
Debütantensalon - der 1. Abend mit Roland
Schimmelpfennig und Johannes Ehrmann. Roland Schimmelpfennig stellt seinen
Roman An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts
vor, der bei S. Fischer erschienen ist. Rasha Khayat stellt ihren Roman Weil
wir längst woanders sind vor, der bei Dumont erschienen ist. Maike Schiller
moderiert.
Auch in diesem Jahr hat
der Buchmarkt wieder zahlreiche Debütanten hervorgebracht. Der Vorauswahljury
lagen an die 50 Roman-Erstlinge von Autorinnen und Autoren vor, aus denen sie
acht ausgewählt hat, die sich um den begehrten Klaus-Michael Kühne-Preis bewerben,
der mit 10.000 Euro prämiert ist. Am 23. September wird dann der Sieger aus der
Hand des Stifters Prof. Dr. h.c. Klaus-Michael Kühne den Preis überreicht
bekommen.
Die
Geschichte zweier Geschwister, einer Reise zurück nach Saudi-Arabien, in die
eigene Vergangenheit, in die fremde Heimat, zu einer Hochzeit, deren Basis
nicht die Liebe ist, sondern das Prinzip. Rasha Khayat stellt schmerzhafte
Fragen. Und sie findet Antworten, die ebenso irritieren wie im Innersten
berühren.
Layla
und Basil sind wie Zwillinge – eine untrennbare Einheit, Geschwister, die
zusammengehören, zwischen die nichts kommt. Bis Layla eine Entscheidung trifft,
die alles verändert und die niemand versteht: Sie beschließt zu heiraten. Einen
Mann in der alten Heimat, Saudi-Arabien. Keine Entscheidung aus Liebe, sondern
aus Prinzip.
Weil wir längst woanders sind erzählt die Geschichte von
Basils Reise zur Hochzeit seiner Schwester. Er möchte ein letztes Mal die alte
Nähe spüren. Zugleich führt ihn diese Reise mitten hinein in seine eigene
Vergangenheit: in den liebevoll-skurrilen Kosmos der saudischen Verwandtschaft,
die in seinem »deutschen Leben« nie anwesend war und doch immer präsent wie ein
Paralleluniversum. Was treibt Layla – eine nicht religiöse, freiheitsliebende
junge Frau – dazu, sich für ein Land zu entscheiden, in dem Frauen alles andere
sind als frei? Wie soll man umgehen mit einem Gefühl von Fremdheit, das
unauflösbar scheint? Die Autorin Rasha Khayat stellt schmerzhafte Fragen. Und
sie findet Antworten, die ebenso irritieren wie im Innersten berühren.
Rasha
Khayat, geboren 1978 in Dortmund, wuchs in Djiddah, Saudi-Arabien, auf. Als sie
elf war, siedelte ihre Familie nach Deutschland zurück. Sie studierte
Vergleichende Literaturwissenschaften, Germanistik und Philosophie in Bonn.
Seit 2005 lebt sie in Hamburg und arbeitet als freie Autorin, Übersetzerin und
Lektorin. 2010 war sie Stipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung. Weil wir längst woanders sind ist ihr
erster Roman.
Weil
wir längst woanders sind von
Rasha Khayat ist bei Dumont erschienen.
Roland Schimmelpfennig,
Jahrgang 1967, ist der meistgespielte Gegenwartsdramatiker Deutschlands. Er hat
als Journalist in Istanbul gearbeitet und war nach dem Regiestudium an der
Otto-Falckenberg-Schule an den Münchner Kammerspielen engagiert. Seit 1996
arbeitet Roland Schimmelpfennig als freier Autor. Weltweit werden seine
Theaterstücke in über 40 Ländern mit großem Erfolg gespielt.
Nachts auf einer
eisglatten Autobahn, 80 Kilometer vor Berlin: Ein Tanklaster legt sich quer und
kippt um. Auf dem Standstreifen, kurz im Blaulicht der Feuerwehr: ein einzelner
Wolf. Bis Berlin reichen die Spuren des Wolfs, und sein Weg kreuzt sich immer
wieder mit den Wegen und Schicksalen unterschiedlicher Menschen. Mit zwei
Kindern, die von zu Hause weggelaufen sind und durch Wald und Stadt irren. Mit
dem polnischen Bauarbeiter, der verzweifelt nach seiner Freundin sucht. Mit der
Frau, die morgens auf dem Balkon die Tagebücher ihrer Mutter verbrennt.
Wie in einem
Schwarzweißfilm, in dem gelbes Winterfeuer flackert, ziehen die Bilder und
Geschichten dieses Romans an uns vorbei. Sie erzählen vom Suchen und
Verlorensein, von der Kälte unserer Zeit und der Sehnsucht nach einem anderen
Leben.
An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21.
Jahrhunderts von Roland Schimmelpfennig ist bei S. Fischer erschienen.
(JK 09/16)
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