Skandinavische Kriminacht beim 8. Harbour Front Literaturfestival am Montag,19. September

8. Harbour Front Literaturfestival
Imperial Theater
Montag  19.09.2016   20.00 Uhr 
Reeperbahn 5,  20359 Hamburg
Eintritt: 16  Euro

Skandinavische Kriminacht mit Leena Lehtolainen aus Finnland und Steinar Bragi aus Island. Lisa Grosche liest die deutschen Texte. Margarete von Schwarzkopf moderiert en Abend.

Mit ihren Romanen um Kommissarin Maria Kallio aus Espoo brachte Leena Lehtolainen eine explizit weibliche Perspektive in die von Männern dominierte Kriminalliteratur ihres Landes. Lehtolainens Themen sind weit gestreut: von Fällen familiärer Gewalt bis zu den mörderischen Machenschaften kommunaler Politiker.

Ein eiskalter Mord in gesegneten Räumen: Mit etlichen Messerstichen traktiert wird der Juwelenhändler Jaakko Pulma tot in der Kirche von Tapiola aufgefunden. Ist es nur Zufall, dass Maria Kallio im Präsidium zur selben Zeit Pulmas schärfsten Konkurrenten vor sich sitzen hat? Hat sich dieser Henri Aalto für einen Deal auf dem Juwelenmarkt gerächt, bei dem er den Kürzeren zog? Welche Rolle spielt die junge Praktikantin des Ermordeten, die gerade wegen des Verdachts auf Edelstein-Diebstahl entlassen worden ist? Möglicherweise geht es gar nicht um die schillernden Steine. Denn Pulma war auch der Mann einer aufstrebenden Politikerin – spielt der Täter ein ganz anderes Spiel? Fragen über Fragen für Maria Kallio und ihr Team, die überdies mit erheblichen Unruhen auf dem Präsidium zu kämpfen haben: Ihre bewährte Einheit soll im Zuge von Umstrukturierungen aufgelöst werden.

Leena Lehtolainen, 1964 geboren, lebt und arbeitet als Kritikerin und Autorin in Degerby, westlich von Helsinki. Sie ist eine der auch international erfolgreichsten finnischen Schriftstellerinnen. 1994 erschien in Deutschland der erste Roman mit der Anwältin und Kommissarin Mario Kallio. Das Echo deiner Taten ist der 12. Fall für Maria Kallio.

Das Echo deiner Taten  von Leena Lehtolainen ist bei Kindler erschienen.

Der isländische Autor Steinar Bragi stellt seinen Roman Hochland vor, der vor der einzigartigen Kulisse des isländischen Hochlands spielt.

Sie hatten das Gefühl, dass jemand draußen auf sie wartete, in der Dunkelheit ihre Namen flüsterte...  Zwei junge Paare aus Reykjavík machen mit ihrem Jeep einen Ausflug in die raue, menschenfeindliche Bergwelt des isländischen Hochlands. Dichter Nebel zieht auf, sie kommen vom Weg ab und rammen ein Haus, das in der Einöde plötzlich wie aus dem Nichts vor ihnen aufragt. Notgedrungen müssen sie die Nacht dort verbringen. Ihr Amüsement über das ungeplante Abenteuer verwandelt sich schon bald in Unbehagen, denn ihre Gastgeber, ein verschrobenes altes Paar, benehmen sich sehr merkwürdig: Warum verbarrikadieren sie das Haus bei Einbruch der Dunkelheit wie eine Festung? Was lauert dort draußen in der Sandwüste? Und wieso haben sie so wenig Interesse daran, ihren Gästen zu helfen? Zunehmend panisch geraten die Städter miteinander in Streit, und ihre Versuche, den Weg zurück in die Zivilisation zu finden, werden immer verzweifelter. Gibt es ein Entrinnen?

Hochland ist ein unglaublich faszinierender Roman voller Schrecken, der sich aus unserer Realität speist und auf sie zurückverweist. Steinar Bragi schafft es mit seiner schlichten Sprache, eine enorme Beklemmung zu erzeugen. Hochspannend!, urteilt der in Hmaburg kebende isländische Autor Kristof Magnusson.

Steinar Bragi, geboren 1975, studierte Komparatistik und Philosophie an der Universität Island. Mit 23 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband Svarthol und seinen ersten Roman Turnin. Sein Roman Frauen wurde von der Kritik hoch gelobt und für den Nordic Council Literature Prize nominiert.

Hochland  von Steinar Bragi ist bei DVA erschienen.
(JK 09/16)

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