Der nigerianische Autor
Chigozie Obioma hat mit seinem Debütroman Der dunkle Fluss, der bei
Aufbau erschienen ist, einen großen Roman über die Schönheit und Abgründe
Afrikas geschrieben.
Benjamin und seine Brüder
leben in der Nähe eines gefährlichen Flusses. Als ihr Vater die Familie
verlassen muss, verstoßen sie gegen sein Verbot, sich dem Gewässer zu nähern.
Sie fischen dort ohne das Wissen ihrer Mutter. Sorgfältig verstecken sie ihre Angeln,
wenn sie nach Hause kommen. Die Fische, die sie dort fangen, sind jedoch nur
die Vorboten einer Tragödie. Eines Tages am Fluss begegnen sie dem Sonderling
des Dorfes Abulu, der die Macht der Prophezeiung hat und der prognostiziert,
dass Ikenna, der Älteste, von einem seiner Brüder getötet wird: von einem
„Fischer“.
Chigozie Obiomas Roman
erwächst aus diesen einfach gestrickten, fast mythologischen Einbildungen,
gewinnt Komplexität und Macht und steigt zu seinem herzzerreißenden Höhepunkt.
Dabei mischt er die traditionelle englische Romanform mit der mündlichen
Erzähltradition Afrikas und dramatisiert den Konflikt zwischen Tradition und
Moderne. Der Roman ist eine Elegie über eine verlorene Verheißung, ein
verschwendetes goldenes Zeitalter, und doch bleibt er hoffnungsvoll im Hinblick
auf die Erlösungsmöglichkeiten einer neuen Generation, Vorboten einer helleren
Zukunft.
Chigozie Obioma, 1986 in
Nigeria geboren, studierte Englisch, Literatur und Kreatives Schreiben auf
Zypern und an der University of Michigan. Sein Debüt Der dunkle Fluss
wurde in 25 Sprachen übersetzt. Der gefeierte Roman gewann zahlreiche
Literaturpreise und stand auf der Shortlist des Man Booker Prize.
Der dunkle Fluss von Chigozie Obioma ist bei Aufbau erschienen.
(JK 11/16)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen