Uebel
& Gefährlich
Donnerstag, 02.02.2017 19.30
Uhr
Feldstraße 66, Hamburg
Eintritt: 14 / 18 Euro
Familienroman und literarischer
Bericht, Detektivgeschichte und Kindheitserinnerung, Gesellschaftsroman, Essay
und Gedicht – es ist eine Grand Tour durch die junge Literatur, ihre
Ausdrucksformen und Themen, mit denen die HAM.LIT traditionell im Februar den
Bunker in der Feldstraße bespielt. Mit dabei sind Sven Amtsberg, Stefan Beuse,
Emma Braslavsky, Paula Fürstenberg, Friederike Gösweiner, Alina Herbing, Maren
Kames, Anja Kampmann, Thomas Melle, Hendrik Otremba, Jochen Schmidt, Andreas
Stichmann, Margarete Stokowski, Senthuran Varatharajah und Philipp Winkler,
aber auch geflügelte Tiger, „Zuckersand“, Sydney Seapunk und nicht zu vergessen
„Hool“, der eigentlich Heiko Kolbe heißt.
„Verzweifelt, knallhart
und voller Herz“, das sei Hool, schreibt Lucy Fricke, die HAM.LIT
zusammen mit Daniel Beskos kuratiert. Der Debütroman von Philipp Winkler ist
eines der Highlights aus dem vergangenen Literaturhalbjahr und stand auf der
Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Erzählt wird die Geschichte von Heiko Kolbe
und seinen Blutsbrüdern, allesamt sind sie Außenseiter, Hooligans, denen
Winkler mit seinem Roman eine Sprache gegeben hat. Auf der Shortlist zum
Deutschen Buchpreis stand auch Thomas Melle mit seinem Buch Die Welt im
Rücken, einer mit großer sprachlicher Wucht und viel Feingefühl für die
Abgründe erzählten, autobiografischen Chronik. Mit ihrem im letzten Jahr
erschienenen Lyrikdebüt Halb Taube Halb Pfau gastiert Maren Kames bei
der HAM.LIT, die derzeit als „der neue deutsche Lyrikleitstern“ (FAZ) gefeiert
wird. Erschienen sind ihre Gedichte in einer wunderschönen Buchausgabe im
Secession Verlag.
Schon traditionell finden
auf der HAM.LIT Vorab-Premieren von Frühjahrsneuerscheinungen statt, aus der
Hamburger Literatur sind gleich zwei Autoren mit dabei: Stefan Beuse stellt
seinen Roman Buch der Wunder (Mairisch Verlag) vor, der von den
unterschiedlichen Geschwistern Tom und Penny erzählt, während Sven Amtsberg zum
ersten Mal aus seinem Romandebüt Superbuhei lesen wird, von dem die
Frankfurter Verlagsanstalt verspricht, es sei „eine Symbiose von Sven Regeners
Herr Lehmann, Frank Schulz´ Onno Viets und Fight Club“.
Eine Premiere feiert
schließlich auch Andres Stichmann, der seinen Roman Die Entführung des
Optimisten Sydney Seapunk vorstellen wird. Stichmann, 1983 in Bonn geboren,
gilt als eine der begabtesten Stimmen der jüngeren deutschen Literatur.
Gelesen wird parallel im
Ballsaal, Turmzimmer und Terrace Hill – und Musik gibt es natürlich auch, zum
Beispiel von der wundervollen Lilly Brüchner alias lilly among clouds aus
Würzburg, die großartige Popsongs schreibt. Majestätisch, aber ohne Kitsch, die
nach allem anderen klingen als nach deutscher Provinz. Ein großartiges Finale
für einen so vielschichtigen Abend mit Literatur und Musik.
(JK 01/17)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen