Nochtspeicher
Mittwoch, 03.05.2017
19.30 Uhr
Bernhard-Nocht-Straße 69a, Hamburg
Eintritt: 10 Euro
Der Autor und Regisseur Chris Kraus
liest aus seinem neuen Roman Das kalte Blut, der bei Diogenes erschienen ist
und von zwei deutschbaltischen Brüdern im Strudel des 20. Jahrhunderts handelt –
ein Drama von Verrat und Selbstbetrug, das von Riga über Moskau, Berlin und
München bis nach Tel Aviv führt. John Cohen moderiert den Abend.
Hub und
Koja Solm sind einander in aufrichtiger Bruderliebe zugetan:
strahlend-extrovertiert der Ältere, empfindsam der Jüngere. Koja möchte wie
sein Vater als Künstler leben, doch politische Umbrüche und finanzielle Sorgen
machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Und so lässt er sich in den
dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts von seinem großen Bruder Hub in die
NS-Bewegung in Lettland und später in Berlin hineinziehen. Beiden Brüdern
gemeinsam ist die leidenschaftliche Liebe für ihre Adoptivschwester Ev. Als
sich herausstellt, dass Ev jüdische Wurzeln hat, kann Koja, inzwischen
Obersturmführer der SS, sie vor der Vernichtung bewahren. Nach dem Krieg und
seiner Rückkehr aus sowjetischer Gefangenschaft muss sich Koja neu erfinden und
verstrickt sich als Doppelagent immer mehr in Verrat und Lüge. Selbst Ev
gegenüber, mit der er nach Israel zieht und die nur noch eines will: die reine
Wahrheit über die Täter von damals zu Tage fördern.
Chris
Kraus, geboren 1963 in Göttingen, ist Filmregisseur, Drehbuchautor und Romancier.
Seine Filme (darunter Scherbentanz, Poll) wurden vielfach ausgezeichnet, Vier Minuten mit Monica Bleibtreu und
Hannah Herzsprung gewann 2007 den Deutschen Filmpreis als bester Spielfilm.
Sein neuer Film, die Tragikomödie Die
Blumen von gestern, mit Lars Eidinger in der Hauptrolle, startete im Januar
2017 in den Kinos. Das kalte Blut ist
Chris Kraus’ zweiter Roman. Der Autor lebt in Berlin.
Das kalte Blut von Chris Kraus ist bei Diogenes erschienen.
Eine
Veranstaltung der Cohen & Dobernigg Buchhandel.
(JK 04/17)
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