Kunstsalon e.V. / Zdenka und Bernhard Fischer-Appelt, Privathaus
Donnerstag, 22.06.2017
19.00 Uhr
St. Benedictstr. 29, Hamburg
Eintritt: 15 / 22 Euro
Literatur in den Häusern der Stadt:
Was bedeutet Moral, was Zivilisation, wenn es um nichts anderes geht als ums
bloße Überleben? Das ist die Ausgangsfrage des neuen, wahrhaft epochalen Romans
Das Floß der Medusa, erschienen bei Zsolnay, des österreichische
Schriftstellers Franzobel. Im Rahmen des Festivals „Literatur in den Häusern“
stellt er das Buch vor.
18. Juli 1816: Vor der
Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter
langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren:
hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller
Wunden und Blasen. Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15
von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei
Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige
Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Diese historisch belegte Geschichte
bildet die Folie für Franzobels Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt.
Wie hoch ist der Preis des Überlebens?
Franzobel, geboren 1967 in
Vöcklabruck, ist einer der populärsten und polarisierendsten österreichischen
Schriftsteller. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter 1995 den
Ingeborg-Bachmann-Preis und 2002 den Arthur-Schnitzler-Preis. Zuletzt
erschienen die Krimis Wiener Wunder
(2014) und Groschens Grab (2015).
Das Floß der Medusa von
Franzobel ist bei Zsolnay erschienen.
(JK 06/17)
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