Annette Wassermann (Hrsg.): L’amour toujours – toujours l’amour? (Wagenbach)

Frankreich – Ehrengast 2017 der Frankfurter Buchmesse

Die Liebe spricht französisch!? Dieses schöne Klischee bestärken und unterlaufen diese Erzählungen sehr junger französischsprachiger Autorinnen und Autoren auf eigenwillige Weisen. 

Die Texte handeln beispielsweise von roten Socken, die unwiderstehlich machen (wir hatten es geahnt!), oder vom letzten Lächeln der Charlotte Corday auf dem Weg zum Schafott. Sie beleuchten die Nähe von Liebeskummer und Wahnsinn, von Poesie und Phantastik und erzählen eine schmerzhaft poetische Variante von »Rotkäppchen«. Sie handeln von der Qual der Wahl zwischen zwei Frauen oder von der Hoffnung auf Ruhm, die bitter enttäuscht wird. Sie wissen längst, dass man vor Liebesleid nicht davonlaufen kann und dass übersteigerte Projektionen einen Menschen brechen können.

 Zwischen 18 und 36 Jahren alt sind die Autorinnen und Autoren, ihre Texte sind originelle Talentproben, in die man sich verlieben kann. Tragisch und komisch, banal und existentiell, abstrakt und konkret, ziemlich jung und dennoch weise. 

Das Buch enthält Erzählungen von Muhammad Aqiil Gopee, Ryad Assani-Razaki, Clémentine Beauvais, MarieLucile Bougon, Arthur Brugger, Louis Carmain, Cécile Coulon, François-Henri Désérable, Tristan Garcia, Arthur Larrue, Kiev Renaud, Noémi Schaub, Leila Slimani und Alice Zeniter.

Annette Wassermann studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Neuere Geschichte und Französische Philologie in Mainz, Dijon und Berlin. Seit 2000 arbeitet sie im Verlag Klaus Wagenbach.

L’amour toujours – toujours l’amour? Junge französische Liebesgeschichten herausgegeben von Annette Wassermann ist bei Wagenbach erschienen.
(JK 08/17)

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