Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
Yasmina
Rezas neuer Roman Babylon führt in die Abgründe einer Paarbeziehung –
hinreißend komisch wie Der Gott des Gemetzels und dabei tiefernst.
Elisabeth
gibt eine Frühlingsparty. Sie ist keine erfahrene Gastgeberin und sehr nervös.
Viel zu viele Gläser und Stühle. Dennoch scheint alles gut zu gehen, bis sich
Jean-Lino und Lydie, die Nachbarn von oben, wegen eines Bio-Hühnchens in die
Haare kriegen. Als Elisabeth und ihr Mann schon im Bett liegen, klingelt es. Es
ist Jean-Lino, der erzählt, dass er Lydie gerade erwürgt hat. Elisabeth wird er
bitten, die Leiche mit ihm zusammen aus dem Haus zu schaffen.
Yasmina
Reza hat einen unglaublich komischen und dabei tiefernsten Roman geschrieben,
der den Leser von einer grotesken Abendgesellschaft in die Abgründe der Paarbeziehung
führt und von einer ganz besonderen Freundschaft erzählt.
„Literatur,
in der die Nostalgie dem Realismus nicht im Wege steht und der Schrecken nicht
dem Humor... Reza schreibt ohne Gravitas, ohne dass zwischen den Zeilen ein
Wasserzeichen "Achtung, wertvolle Literatur!" nötig wäre. Sie beginnt
mit den albernsten Alltäglichkeiten und arbeitet sich damit vor, bis sich ein
Moment der Wahrheit eröffnet." „Es sind derzeit die Frauen, die jene
Bücher schreiben, die man einmal zur Hand nehmen wird, um zu erfahren, wie das
Leben so war zu Beginn des 21. Jahrhunderts. In den USA sind es Jean Didion und
Toni Morrison, in Großbritannien Sahra Hall und Hillary Mantel, und in
Frankreich ist es Yasmina Reza." (Literatur Spiegel)
„Niemand
seziert das zeitgenössische Bürgertum so gnadenlos wie Yasmina Reza. Niemand
ist so brillant und auch routiniert darin, unter dem Leben all der
Journalisten, Anwälte und Wissenschaftler ein Feuer zu legen, das ihre
wohltemperierte Welt in die Luft jagt." (Deutschlandfunk Kultur)
„Niemand
betreibt die perfiden Katz-und-Maus-Spiele mit ihren Geschöpfen so lustvoll wie
Reza." (Spiegel Online)
„Niemand
beherrscht wie Yasmina Reza die Kunst, so existentiell wie nötig und dabei so
leicht und so komisch wie möglich zu erzählen. Niemand brilliert so strahlend
mit so bösem Witz und lässt einen am Ende doch so melancholisch zurück." (Frankfurter
Allgemeine Sonntagszeitung)
„Sie
ist die Königin der Eskalation. Keine beschreibt eindrucksvoller, wie sich gut
situierte Paare an die Gurgel gehen." (Brigitte)
„Dieser
Roman ist in seinem Kern auch eine Meditation der Erzählerin über das
Leben." (Tages-Anzeiger)
„In
der Geschichte kommt Yasmina Rezas größte Stärke zur Geltung: Diese Autorin ist
absolut unsentimental.“ (Die Zeit)
Yasmina
Reza, 1957 geboren, ist Schriftstellerin, Regisseurin und Schauspielerin und
die meistgespielte zeitgenössische Theaterautorin. Für ihren Roman Babylon
wurde sie mit dem Prix Renaudot 2016 ausgezeichnet. Im Jahr 2011 wurde ihr
Theaterstück Der Gott des Gemetzels sehr erfolgreich von Roman Polanski
verfilmt, hochkarätig besetzt mit Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz
und John C. Reilly.
Babylon von Yasmina Reza ist bei
Hanser erschienen.
(JK 08/17)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen