Laieszhalle, Kleiner Saal
Sonntag 29.10.2017 17.00 Uhr
Sonntag 29.10.2017 17.00 Uhr
Johannes-Brahms-Platz 1, Hamburg
Eintritt: 14 Euro
Alexander Gorkow liest aus seinem Roman Hotel
Laguna und Matthias Brandt aus seinem Roman Raumpatrouille, beide
erschienen bei Kiepenheuer und Witsch.
„Ein guter Urlaub ist
keine Pause vom Leben. Sondern eine Einstellung zum Leben.“
Gibt es sie wirklich, die
Traumorte unserer Kindheit? Nach mehr als 30 Jahren Abwesenheit kehrt Alexander
Gorkow ins Paradies zurück; in das Dorf Canyamel, an die Nordostküste
Mallorcas. Gemeinsam mit Mutter, Schwester und Vater – einem gütigen wie
exzentrischen Patriarchen – verbrachte das Kind hier prägende Urlaube. Nun
reist Alexander Gorkow wieder an, als preisgekrönter Reporter und vom Leben
gezeichneter Familienvater. Eine moderne Tragikomödie nimmt ihren Lauf, über
unsere Urlaube, damals und heute, die Menschen unseres Lebens – und unsere
ewige Sehnsucht nach dem Meer.
Matthias Brandt, der ebenfalls
an diesem Nachmittag liest, urteilt: „Jemand, der so beneidenswert gut
schreiben kann wie Alexander Gorkow, schafft es, mir seine Familie so nah zu
bringen, als hätten wir schon ein ganzes Leben miteinander verbracht und würden
uns jetzt gemeinsam daran erinnern. Und er zeigt, dass die Kompliziertheit –
Familie ist immer kompliziert – eine sehr liebenswerte Eigenschaft sein kann.
Das Buch hat Herz und Witz und: eine große Seele.“
Alexander Gorkow, 1966 in
Düsseldorf geboren, studierte Germanistik, Mediävistik und Philosophie; seit
1993 arbeitet er bei der Süddeutschen Zeitung in München und zählt als
Reporter, Essayist und Interviewer zu den renommiertesten Journalisten des
Landes. Ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis und zweimal mit dem Deutschen
Reporterpreis. Seit 2009 leitet er die Seite Drei der SZ. Er
veröffentlichte bisher den Roman Mona und Draußen scheint die Sonne,
eine Auswahl seiner Interviews. 2013 war er Herausgeber des Gedichtbandes In
stillen Nächten von Till Lindemann.
Hotel Laguna von Alexander Gorkow ist bei Kiepenheuer
und Witsch erschienen.
Streifzüge
im Astronautenkostüm
Dieses
Buch ist eine herrliche Überraschung: Matthias Brandt zeigt mit seinem
literarischen Debüt, dass er nicht nur ein herausragender Schauspieler, sondern
auch ein bemerkenswerter Autor ist.
Die
Geschichten in Matthias Brandts erstem Buch sind literarische Reisen in einen
Kosmos, den jeder kennt, der aber hier mit einem ganz besonderen Blick
untersucht wird: der Kosmos der eigenen Kindheit. In diesem Fall einer Kindheit
in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts in einer kleinen Stadt am
Rhein, die damals Bundeshauptstadt war. Einer Kindheit, die bevölkert ist von
einem manchmal bissigen Hund namens Gabor, von Herrn Vianden, mysteriösen
Postboten, verschreckten Nonnen, kriegsbeschädigten Religionslehrern, einem
netten Herrn Lübke von nebenan, bei dem es Kakao gibt und dem langsam die Worte
ausgehen. Es gibt einen kauzigen Arbeitskollegen des Vaters, Herrn Wehner,
einen Hausmeister und sogar einen Chauffeur, da der Vater gerade Bundeskanzler
ist. Erzählt wird von komplizierten Fahrradausflügen, schwer bewachten
Jahrmarktsbesuchen, monströsen Fußballniederlagen, skurrilen Arztbesuchen und
von explodierenden und ebenso schnell wieder verlöschenden Leidenschaften wie
z.B. dem Briefmarkensammeln. Nicht zuletzt lesen wir von gleichermaßen
geheimnisumwobenen wie geliebten Eltern und einer Kindheit, zu der neben dem
Abenteuer und der Hochstapelei auch Phantasie, Gefahr und Einsamkeit gehören.
Ein Buch, das man nicht vergessen wird.
Matthias
Brandt, geboren 1961, ist einer der bekanntesten deutschen Schauspieler. Er war
an renommierten deutschsprachigen Theatern engagiert, in den letzten Jahren
arbeitete er hauptsächlich vor der Kamera. Für seine Leistungen ist er vielfach
ausgezeichnet worden.
Stille Wasser von Matthias Brandt ist bei btb erschienen.
Eine Veranstaltung von cohen
+ dobernigg Buchhandel.
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