Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
Mitte
der 1890er Jahre befiel den Schriftsteller Marcel Schwob eine schwere
Krankheit, die sich trotz mehrerer Operationen verschlimmerte und sein Schaffen
fast vollständig zum Erliegen brachte. Auf ärztliche Empfehlung machte er eine
Seereise, begleitet von seinem chinesischen Pfleger Ting und dem Affen Lanka.
Die Briefe, die er unterwegs an seine Frau, die gefeierte Schauspielerin
Marguerite Moréno schrieb, zeichnen die Etappen der Reise über Ägypten,
Djibouti, Ceylon und Australien nach. Sie enthalten poetische Schilderungen von
Wetter und Meer, sarkastische Porträts von Mitreisenden, Szenen aus dem
Bordleben und Erlebnisse an Land. Die Reise entwickelte sich zu einer
finanziellen und gesundheitlichen Katastrophe; Schwob kam nur knapp mit dem
Leben davon. Er starb drei Jahre später in Paris.
Die
Reisebriefe sollten den Grundstock einer literarischen Arbeit bilden, zu der es
nicht mehr kam. Sie wurden postum veröffentlicht und gelten als ein Hauptwerk
Schwobs. Ergänzt wird der Band durch die Briefe Robert Louis Stevensons an
Schwob sowie durch einen Essay von Schwob über Stevenson.
Marcel Schwob, geboren 1867
in Chaville im Département Hauts-de-Seine, gehört zu den Geheimtipps der
französischen Literatur um 1900. Innerhalb weniger Jahre schrieb er fünf Bände
mit Erzählungen, um dann bis zu seinem frühen Tod als Schriftsteller zu
verstummen. Er starb 1905 in Paris.
Manapouri. Reise nach Samoa 1901/1902 von Marcel
Schwob ist bei Elfenbein
erschienen.
(JK 10/17)
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