Buchhandlung
Felix Jud
Donnerstag, 03.05.2018 19.00 Uhr
Neuer Wall 13, Hamburg
Eintritt: 10 Euro. Um Anmeldung unter Tel.:
040-343485 oder per E-Mail an kontakt@felix-jud.de wird gebeten.
Das
frühe Blau des Tages: Anja Kampmann liest stellt ihren Roman Wie hoch die
Wasser steigen vor, der bei Hanser erschienen ist.
Sie ist eine der
vielseitigsten jungen Autorinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Vor
zwei Jahren ist mit dem Gedichtband Proben von Stein und Licht ihr
hochgelobtes Debüt erschienen, in diesem Frühjahr liegt nun der erste Roman von
Anja Kampmann vor: Wie hoch die
Wasser steigen. Er erzählt die tragische Geschichte der beiden
Ölbohrarbeiter Waclaw und Mátyás.
Die Ocean Monarch hat
über Jahre in der Nordsee ihren Dienst getan, jetzt liegt die Ölbohrinsel im
Atlantik vor der marokkanischen Küste, ein „Halbschwimmer, ein Koloss“, ein
Unort in einer stürmischen Nacht. Der Wind und der Seegang sind so stark und
unberechenbar, dass die Nachtschicht von Waclaw abgebrochen wird. Er teilt sich
seit sechs Jahren eine Kabine und sein Leben mit Mátyás, einem Ungar, der die
Gabe hat, die langen Wochen auf See in einer „kindlichen Art“ lachend zu
überstehen. In dieser Nacht ist er nicht da, obwohl in wenigen Stunden seine
Schicht beginnt, und er im Bett liegen müsste. Erst am Morgen, nachdem der
Sturm sich gelegt hat und nur noch ein paar Wolken über das frühe Blau des
Tages ziehen, beginnt Waclaw nach Mátyás zu suchen.
Doch er bleibt
verschwunden. Waclaw wird mit einem Helikopter von der Plattform an Land
gebracht. Und jetzt? Er verbringt einige Zeit in einem Zimmer, das er zusammen
mit Mátyás in Tanger angemietet hat, unfähig sich zu etwas zu entschließen.
Dann packt er die wenigen persönlichen Sachen von Mátyás und macht sich auf die
Reise.
Anja Kampmann erzählt in Wie
hoch die Wasser steigen in einer hochpoetischen Sprache vom Leben und den
Erlebnissen der beiden Ölbohrarbeiter in einer Arbeitswelt, für die es keine
Entsprechung gibt. Und von dem Versuch Waclaws, ihr zu entrinnen, um sich ein
neues Leben aufzubauen, irgendwo, wohin niemand ihm folgt.
Anja Kampmann wurde 1983
in Hamburg geboren. Sie studierte an der Universität Hamburg und am Deutschen
Literaturinstitut in Leipzig. Sie veröffentlichte in Zeitschriften, u.a. in
Akzente, Neue Rundschau, Wespennest, und im Jahrbuch der Lyrik. 2013 wurde sie
mit dem MDR Literaturpreis und 2015 mit dem Wolfgang Weyrauch-Förderpreis beim
Literarischen März in Darmstadt ausgezeichnet. Sie lebt in Leipzig.
Wie hoch die Wasser steigen von Anja Kampmann ist bei Hanser erschienen.
(JK 05/18)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen