St.
Pauli Kirche
Donnerstag, 03.05.2018 19.00 Uhr
Pinnasberg 80, Hamburg
Eintritt: Frei,
Anmeldung per E-Mail an events@iic-hamburg.de
Paolo
Cognetti liest aus seinem neuen Roman Acht Berge, der bei DVA erschienen
ist.
Es ist eine alte
Geschichte, die Paolo Cognetti in seinem Roman Acht Berge erzählt. Sie
handelt von Vätern und Söhnen, von Freundschaft, der Suche nach einem Platz im
Leben und davon, dass die Dinge sich wiederholen, auch wenn ihnen ein je
eigenes Geheimnis innewohnt. Zu einem Ereignis wird der mit dem renommiertesten
italienischen Literaturpreis, dem Premio Strega, ausgezeichnete Bergroman,
jedoch vor allem durch seine genau getaktete Dramaturgie und die grandiosen
Landschaftsbeschreibungen der Bergwelt im Val d’Aosta in den italienischen
Westalpen.
In den Wäldern und auf
den Weiden, die es bis hinauf in zweitausend Meter Höhe gibt, fühlt sich die
Mutter zu Hause, für den Vater sind sie dagegen nur der Zugang zum Hochgebirge,
er liebt die Geröllfelder auf über 3000 Meter Höhe und die Gletscher. Nur dort,
erklärt er seinem Sohn Pietro, der uns seine
Geschichte erzählt, findet er den Schnee vergangener Winter und mit ihm die
Erinnerung an ein Ereignis, das sein Leben prägte. In Grana, einem kleinen
Bergdorf im Val d’Aosta, hat die Familie sich einen Sommersitz eingerichtet.
Während der Vater sich in Mailand, wo die Familie im siebten Stock an einer
Hauptstraße lebt, in einen unerträglichen Choleriker verwandelt, ist er in den
Bergen wie ausgewechselt. Gesprächig und stets auf dem Sprung zu ausgedehnten Wanderungen
mit seinem Sohn. In dem gleichaltrigen Bruno, dem Sohn einer Bergbauernfamilie,
findet Pietro zudem einen Freund, mit dem er durch die Wildnis streift. In
ihrer Jugend verlieren sie sich dann aus den Augen, Bruno arbeitet als Maurer, Pietro bricht ein
naturwissenschaftliches Studium ab und wird Dokumentarfilmer. Als sein Vater
plötzlich stirbt, hat er seit Jahren kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Sein
Erbe ist ein Grundstück an einem See, es liegt oberhalb von Grana in den
Bergen. Dort findet Pietro seinen Freund Bruno wieder, und für beide beginnt
die Suche nach einem sinnvollen Leben. Was sie dabei verbindet, sind die Berge.
Und die schmerzhafte Erfahrung, dass das Hochgebirge schon seit Jahrzehnten ein
von Tourismus und vom Klimawandel gezeichneter Naturraum ist. Es ist eine Welt,
in der die Abgründe gleich neben den Bergflanken liegen, eine Welt, in der das
Erhabene direkt an jene Unerbittlichkeit anschließt, die dazu zwingt, die Dinge
so zu sehen, wie sie sind. Bruno und Pietro durchlaufen in Paolo Cognettis Acht
Berge eine harte Schule des Realismus, in der es auf den Weg ankommt und
nicht auf das Ziel, ganz besonders dort oben in den Bergen, wo jeder Schritt
zählt.
Paolo Cognetti, 1978 in
Mailand geboren, verbringt die Sommermonate am liebsten in seiner Hütte im
Aostatal auf 2000 Metern Höhe. Er hat Mathematik studiert, einen Abschluss an
der Filmhochschule gemacht und Dokumentarfilme produziert, bevor er sich ganz
dem Schreiben zuwandte. Auf Italienisch sind von ihm schon Erzählbände und zwei
Romane veröffentlicht worden. Acht Berge stand über Monate auf Platz 1
der Bestseller in Italien; der Roman erhielt u.a. den renommiertesten
italienischen Literaturpreis, den Premio Strega, und erscheint in rund 40
Ländern.
Acht Berge von Paolo Cognetti ist bei DVA erschienen.
Eine Veranstaltung des Italienischen
Kulturinstituts.
(JK 05/18)
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