Sven Koch: Kalte Sonne (Knaur)

Mit seinen Nordsee-Krimis, den atmosphärischen „Dünen“-Krimis um das Ermittler-Duo Tjark Wolf und Femke Folkmer, hat sich Sven Koch bisher einen Namen gemacht. Jetzt erscheint mit Kalte Sonne bei Knaur sein erster Psychothriller rund um ein atmosphärisches Naturschauspiel, das auf dem dänischen Jütland zu beobachten ist.

Sort Sol, die schwarze Sonne, verwandelt den stürmischen Herbst in Dänemark in eine unheimliche Kulisse für einen eiskalten Psychothriller: Während gigantische Vogelschwärme auf Jütland den Himmel verdunkeln und Bilder von Überschwemmungen die Nachrichten dominieren, sieht die 35-jährige Maja im Fernsehen etwas, das unmöglich ist: Der Mann, der im Hintergrund durchs Bild läuft, ist Erik, ihr verstorbener Ehemann! Nur wurde Eriks Leiche vor fünf Jahren aus dem Meer gezogen und mittels DNA-Abgleich eindeutig identifiziert. Maja beginnt, die gemeinsame Vergangenheit auf den Kopf zu stellen. Was sie findet, beschwört ein Unwetter herauf, ebenso dunkel und unheimlich wie die Zeit der schwarzen Sonne.

Spannend, atmosphärisch dicht und mit vielen Wendungen inszeniert Sven Koch die Handlung seines Thrillers. Es ist ein leiser und ausdrucksstarker Thriller. Das Besondere ist, das der Thriller vorrangig aus der Sicht von Maja erzählt wird, einer normalen Person, die nichts mit Polizeiermittlungen oder Profilern zu tun hat. Das erzeugt einen eher ungewohnten, interessanten Blickwinkel. Was anfangs unzusammenhängend erscheint, kommt im Laufe der Handlung immer näher und setzt sich zu einem großen Ganzen zusammen mit erschreckend aktuellem Bezug.

Sven Koch, geboren 1969, arbeitet als Redakteur bei einer Tageszeitung. Auch als Fotograf und Rockmusiker hat er sich einen Namen gemacht. Sven Koch lebt mit seiner Familie in Detmold.

Kalte Sonne von Sven Koch ist bei Knaur erschienen.
(JK 06/18)

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