10. Harbour Front Literaturfestival
Cap San Diego
Samtag, 15.09.2018
20.00 Uhr
Überseebrücke, Hamburg
Eintritt: 14 Euro
Omar Robert Hamilton stellt sein Buch Stadt der
Rebellion vor, das bei Wagenbach erschienen ist. Bernhard Robben führt das
Gespräch mit Omar Robert Hamilton über dessen Sicht auf den arabischen Frühling
und sein genaues, mitreißendes und rasantes Buch. David Gravenhorst liest die
deutschen Texte.
Als in Kairo, der „Stadt
der Rebellion“, im Januar 2011 Massenproteste losbrachen, reiste der britische
Regisseur Omar Robert Hamilton, Sohn einer ägyptisch-palästinensischen
Schriftstellerin und eines britischen Poeten, nach Ägypten. Er blieb, erlebte
den arabischen Frühling hautnah und wurde Mitgründer des Aktivisten- und
Medienkollektivs Mosireen, das den Aufstand wie die zunehmenden
Menschenrechtsverletzungen in Bild- und Wortzeugnissen archiviert und ins Netz
gestellt hat. Als die Gewalt unter General al-Sisi für ihn unerträglich wurde,
verließ Hamilton Kairo und verarbeitete die Geschehnisse in einem aufwühlenden
Roman über Mariam und Khalil – einer Geschichte zwischen Hoffnung und
Verzweiflung, Angst und Mut, Leben und Tod.
Sie
sind jung, und sie begehren auf gegen die Übermacht des Regimes. Auf die
Euphorie des Arabischen Frühlings folgen niederschmetternde Rückschläge. Der
Protest wird lebensgefährlich. Aber die Hoffnung auf eine neue Zukunft bleibt.
Kairo,
2011. Alles scheint möglich. Die ganze Welt schaut hin, als die ägyptischen
Aufständischen nicht müde werden, lautstark gegen die Diktatur zu protestieren,
trotz aller Gewalt von Polizei und Militär.
Mittendrin:
Mariam und Khalil. Sie lernen sich im Getümmel einer Demonstration kennen, und
fortan wird sie die Angst, dass dem anderen etwas zustoßen könnte, nicht mehr
verlassen. Mutig kämpfen die beiden gemeinsam in einer Aktivistengruppe und
versenden rund um die Uhr Nachrichten in alle Welt. Und nicht zuletzt kämpfen
sie um ihre Liebe, für die keine Zeit bleibt in dem unaufhörlichen Strom von
Aufgaben, die die Revolution ihnen aufbürdet, getrieben vom Gefühl der
Verantwortung gegenüber ihren ermordeten oder inhaftierten Mitstreitern.
Erbittert diskutieren sie darüber, welche Kompromisse sie eingehen müssen,
zerrieben zwischen Hoffen und Verzweifeln.
Dieser
aufwühlende Roman zeigt die ägyptische Rebellion aus unmittelbarer Nähe, rasant
folgt er den Revolutionären durch Kairos Straßen und über Twitter. Und auch
wenn die Lage immer aussichtsloser erscheinen mag: Sie werden nicht aufgeben.
Omar Robert Hamilton
arbeitet als Filmemacher und Essayist, unter anderem für den Guardian. Außerdem
ist er Mitbegründer des Aktivisten- und Medienkollektivs Mosireen in Kairo und
des Palestine Festival of Literature. Sein Debütroman Stadt der Rebellion wurde
in mehrere Sprachen übersetzt.
Stadt der Rebellion von Omar Robert Hamilton ist bei Wagenbach
erschienen.
(JK 09/18)
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