Zwischen Sylt und Helgoland: Dora Heldt und Tim Erzberg beim 12. Hamburger Krimifestival am Freitag, 9. November

12. Hamburger Krimifestival
Kampnagel K2
Freitag, 09.11.2018  19.30 Uhr
Jarrestraße 20, Hamburg
Eintritt: 14.50 Euro

Zwischen Sylt und Helgoland – der Tod kommt auf die Inseln: Zwei Inseln, zwei Autoren und zwei Kriminalfälle, die für Hochspannung sorgen – inmitten der Nordsee. Ein Abend der Gegensätze: Auf Sylt und Helgoland wird ermittelt. Im Schatten der Roten Anna geht eine Polizistin auf Spurensuche und in Westerland hat ein Cream-of-Crime-Quartett alle Hände voll zu tun. Frank Keil moderiert.

Kein Zweifel: Sylt ist für Bestsellerautorin Dora Heldt „Lieblingsplatz und Sehnsuchtsort“ – und Heimat natürlich, denn sie stammt von der Insel. „Ich versuche, so oft es geht zu kommen. Nach spätestens zwei Monaten inselfrei bekomme ich latentes Heimweh. Und schlechte Laune.“

Das „Juwel in der Nordsee“ ist für Tim Erzberg Helgoland. Die Insel kann aber auch ein Albtraum sein, „egal wie idyllisch sie in der Saison erscheint. Es ist extrem hart, dort zu leben. Die Nordsee ist nun mal kein Badeteich – und Helgoland liegt verdammt weit draußen“. Gründe genug, um den roten Felsen zum Tatort werden zu lassen. Erzbergs Erstling „Hell-Go-Land“ war ein großer Erfolg bei Lesern und Kritikern. Mit „Sturmfeuer“ lässt der Autor seine Serien-Heldin das zweite Mal ermitteln: Anna Krüger wird mit einem tragischen Tod konfrontiert. Bei einer Segelregatta verschwindet ein neunjährige Junge, wenig später findet man den leblosen Körper des Kindes. War es wirklich ein Unfall?

Diese Frage stellt sich auch dem pensionierten Kriminal-Kommissar Sönningsen und seinen Freunden Onno, Inge und Charlotte in Dora Heldts zweitem Roman Wir sind die Guten. Auf der Insel der Reichen und Schönen verschwindet eine Frau und unterhalb der roten Klippen wird die Leiche eines unbekannten Toten entdeckt. Krimiexpertin Jutta Günther von Radio Bremen ist begeistert – zu Recht, wie wir meinen: „Dora Heldts Beobachtungsgabe besticht. Wie sie diese Ehepaare schildert und sprechen lässt, die sich seit Jahrzehnten kennen und reichlich auf die Nerven gehen, aber doch brauchen, wenn es drauf ankommt – das ist schon richtig gut. Und dieser nervtötende Ex-Polizist, der es einfach nicht aushält, dass sein Nachfolger die Arbeit womöglich genauso gut macht.“

Wir sind die Guten von Dora Heldt ist bei dtv erschienen.

Auch Erzberg ist dem realen Dasein sehr nahe. Tatsächlich findet alle zwei Jahre eine sogenannte Optimisten-Regatta vor Helgoland statt. Und Erzberg zeigt, wie die Schatten der jüngeren Vergangenheit die Gegenwart verdunkeln: „Die Insel war über die Jahrhunderte immer wieder umkämpft. Helgoland war ein Piratennest, eine gefährliche Untiefe der Nordsee, wo zahllose Schiffe auf Grund gelaufen sind. Und Helgoland ist die meistbombardierte, am schwersten geschundene Insel der Welt“, erklärte der Autor im Gespräch mit Franziska Altepost. Unversehens gerät die Ermittlung im Todesfall des Junior-Seglers zur Spurensuche in der Geschichte, als im April ’45 in dramatischen Tagen und Stunden eine Gruppe von Widerständigen versucht, die Insel in Verhandlungen mit den Briten vor einem Bombardement zu bewahren – mit noch heute todbringenden Folgen …

Sturmfeuer  von Tim Erzberg ist bei Harper Collins erschienen.
(JK 11/18)

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