Eine Frau zwischen
Tradition und Moderne, Jakarta und Berlin, der Last der Erinnerung und dem
Abenteuer der Gegenwart. Alles, was in ihrem Leben gut ist, kam für Siri immer
im Herbst – beruflicher Erfolg als Künstlerin, der Beginn einer neuen Liebe –,
doch auf einmal hält der Herbst etwas anderes für sie bereit. Sie erfährt von
ihrer Mutter Amba, dass der Mann, den sie für ihren Vater gehalten hat, nicht
ihr leiblicher Vater ist. Diese Nachricht erreicht sie kurz vor ihrem
fünfzigsten Geburtstag und gerade als es ihr schien, als sei sie angekommen in
ihrem Leben als Wanderin zwischen den Welten mit Wurzeln in Indonesien. Um ihr
Gleichgewicht wiederzufinden, zieht sie nach Berlin, eine Stadt so vernarbt und
widersprüchlich wie sie selbst, und eine Stadt, mit der ihre beiden Väter viel
verband.
Die Geschichte wird aus
unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Jeder Erzähler berichtet in der
Ich-Form und in unterschiedlichen Zeitachsen, was beim Lesen erhöhte
Konzentration erfordert. Es ist ein Roman darüber, was es heißt, sich mit allen
Facetten seiner Identität auseinandersetzen zu müssen, und wie die Geheimnisse
von früher die Zukunft prägen.
Laksmi Pamuntjak ist eine
indonesische Essayistin, Lyrikerin und Journalistin, sie veröffentlicht u. a.
im indonesischen Monatsmagazin Tempo und in The Guardian. Ihr Roman Alle
Farben Rot stand auf der Weltempfänger-Bestenliste und wurde 2016 mit dem
Liberaturpreis der LitProm ausgezeichnet. Sie lebt in Jakarta.
Herbstkind von Laksmi Pamuntjak ist bei Ullstein
erschienen.
(JK 11/18)
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