Als Kommissar Eschenbach
aus seiner Auszeit zurückkehrt, ist die Welt eine andere. Tochter Kathrin ist
bei ihm ausgezogen, seine Vertretung – die kühle, distanzierte Ivy Köhler –
bleibt im Dezernat und sagt ihm den Kampf an. Der größte Schock ist jedoch, dass
sein alter Freund und Kollege Ewald Lenz verschwunden ist – und unter
Terrorverdacht steht. Lenz soll mit seinem enormen Insiderwissen und seinen
technischen Fähigkeiten die Seiten gewechselt haben. Ivy Köhler hat ihn
geradezu zum Abschuss freigegeben. Da wird ein Toter in Zürich gefunden, Walter
Habicht, 62, soll aus Einsamkeit Selbstmord begangen haben. Doch der Kommissar
glaubt nicht daran und beginnt sich mit dem Toten fast obsessiv zu
beschäftigen, ist er doch im selben Alter wie er. Als Eschenbach ein rares
Goldstück aus der Wohnung des Toten ihn Ivy Köhlers Schreibtisch findet, stellt
er sich gegen das Dezernat und ermittelt auf eigene Faust. Kommissar Eschenbach
gerät zwischen die Fronten und kämpft für die Wahrheit in einer Welt aus
dubiosen Hintermännern, falschen Fährten und hochgefährlichen Verdächtigungen.
Lenz ist der
6. Band mit Kommissar Eschenbach. Es ist ein unblutiger Kriminalroman, der
Terrorismus und den Syrienkrieg thematisiert. Auch eine wertvolle und seltene
Münze spielt eine Rolle. Ein bisschen Politthriller, anspruchsvoll und
inhaltlich vertrackt mit einem dramatischen Ende. Gelungener Mix aus Fakten und
Fiktion, ein großartiger universeller Kriminalroman über das drängendste Thema
unserer Zeit. Michael Theurillat versteht es gut, die Erzählstränge miteinander
zu verweben mit einer nachvollziehbaren und nicht konstruierten Auflösung.
Michael Theurillat,
geboren 1961 in Basel, studierte Wirtschaftswissenschaften, Kunstgeschichte und
Geschichte und arbeitete jahrelang erfolgreich im Bankgeschäft. Die Romane mit
Kommissar Eschenbach sind eine der beliebtesten Krimiserien der Schweiz. 2012
wurde Rütlischwur mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Michael
Theurillat lebt mit seiner Familie in der Nähe von Zürich.
Lenz von Michael Theurillat ist bei Ullstein erschienen.
(JK 12/18)
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