Im Fischer
Taschenbuchverlag erscheint die Kult-Serie aus Japan des Autors Tetsuya Honda
mit der Tokioter Ermittlerin Reiko Himekawa. Stahlblaue Nacht heißt der
zweite Fall.
In einem Außenbezirk von
Tokio wird in einem Kleinlaster eine abgetrennte Hand gefunden. Ein Bauarbeiter
meldet seinen Boss als vermisst, in dessen Garage finden die Ermittler eine
große Blutlache. Schnell scheint klar, dass die Hand zu Ken’ichi Takaoka gehört,
einem kleinen eigenständigen Bauunternehmer. Aber wo ist die restliche Leiche? Als
Reiko Himekawa ein Foto des Vermissten einem alten Schulfreund von Takaoka
zeigt, führt das ihre Ermittlung plötzlich in eine völlig andere Richtung. Denn
der Freund behauptet, dass der Mann auf dem Foto überhaupt nicht Takaoka ist.
Aber wer ist es dann? Und wo ist Takaoka? Reiko Himekawa und ihr Team entdecken
ein brutales mafiöses System, das seit Jahren Menschen ausbeutet und in den Tod
treibt.
Tetsuya Hondas zweiter
Krimi um Reiko Himekawa ist spannend, hart und nervenaufreibend. Übersetzungen
ins Deutsche, die nicht direkt aus dem Original getätigt wurden sondern aus
einer anderen Übersetzung (in diesem Fall aus dem Englischen) bergen immer die
Gefahr, dass man an Authentizität verliert. Auch hier beschleicht einen dieser
Eindruck. Die Sprache der Protagonisten ist zumindest bei japanischen
Charakteren, die in einer Hierarchie zueinander stehen, anders als erwartet.
Auch der verwendete Slang wirkt anglisiert. Nichtsdestotrotz ist dieser Krimi
auch fast zehn Jahre nach ursprünglichen Erscheinen lesenswert.
Tetsuya
Honda ist einer der erfolgreichsten Autoren in Japan. Mit der Figur der Reiko
Himekawa schuf er die jüngste Ermittlerin der Tokioter Mordkommission und eine der
erfolgreichsten Serien: über 4 Millionen verkaufte Bücher, zwei Fernsehserien,
ein Kinofilm und ein TV-Special. Der Autor lebt in Tokio.
Stahlblaue Nacht von Tetsuya Honda ist bei Fischer
Taschenbuch erschienen.
(JK 02/18)
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