Alex Lépic: Lacroix und die Toten vom Pont Neuf (Droemer)

Alex Lépic hat mit dem Krimi Lacroix und die Toten vom Pont Neuf den ersten Fall für den Kommissar Lacroix aus Paris geschrieben. Eine liebevolle Hommage an seinen berühmtesten Vorgänger, Kommissar Maigret.

Wer hat es auf die Pariser Clochards abgesehen? In drei aufeinanderfolgenden Nächten werden am Ufer der Seine Stadtstreicher ermordet, die Leichen findet man jeweils unter einer Brücke. Obwohl Kommissar Lacroix und seine Kollegen nach dem ersten Mord rund um die Uhr Wache an den Ufern der Seine halten, können sie weder die weiteren Taten verhindern noch Zeugen finden. Die Presse stürzt sich auf den Fall – und auf Kommissar Lacroix: Seit ein junger Kollege eine scherzhafte Bemerkung über seinen altmodischen Hut und Mantel gemacht hat, hängt dem Kommissar ein berühmter Spitzname an: „der neue Maigret“. So viel Aufmerksamkeit ist Lacroix gar nicht recht, schließlich gilt es, einen Mörder zu fassen, der womöglich vor 30 Jahren schon einmal Clochards in Paris ermordet hat.

Kommissar Lacroix ist ein wunderbar nostalgischer Ermittler mit einer Abneigung gegen Handys und einer Vorliebe für gutes Essen und noch besseren Wein. Mit augenzwinkerndem Charme verbeugt sich Krimi-Autor Alex Lépic vor seinem großen Vorbild, George Simenons berühmtem Kommissar Maigret.

Mit der Figur Lacrois reiht sich Alex Lépic in die Reihe deutschstämmiger Autoren ein, die ihren Krimihelden in Frankreich leben lassen. Die Atmosphäre von Savoir Vivre, die französische Art, das Leben etwas leichter zu nehmen, vor allen Dingen die gastronomischen Künste zu feiern, das romantisierende Image Frankreichs und Paris, der Stadt der Liebe. Das alles wird wunderbar bedient, das wollen die Leser von Frankreich-Krimis spüren und erleben. In diesem Sinne tadellos erfüllt, sehr unterhaltsam und gut geschrieben.

Alex Lépic, alias Alexander Oetker geboren 1980 in Paris, ist in Deutschland aufgewachsen, setzt sich aber so oft wie nur möglich in den Zug, um in sein heiß geliebtes Paris zurückzukehren, wo er ein kleines Mansardenzimmer bewohnt, leider nicht im feinen siebten Arrondissement und auch nicht mit Blick auf den Pont Neuf. Lacroix und die Toten vom Pont Neuf ist sein Debüt – und wurde vor allem auf den Terrassen der Pariser Bistros geschrieben, wo zur Zeit auch schon der zweite Fall für Kommissar Lacroix entsteht.

Lacroix und die Toten vom Pont Neuf  von Alex Lépic ist bei Droemer erschienen.
(JK 12/20)

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