Ein Land am Abgrund. Eine Gesellschaft zwischen Hoffnung und Hass. Und eine muslimische Frau auf dem Weg zur Macht: Nach einer Reihe von Sachbüchern hat Constantin Schreiber seinen ersten Roman Die Kandidatin geschrieben, der bei Hoffmann und Campe erschienen ist.
Deutschland in ungefähr dreißig Jahren, kurz vor der nächsten Bundestagswahl. Die aussichtsreichste Kandidatin für den Posten an der Regierungsspitze ist Sabah Hussein. Feministin, Muslimin, Einwanderin, Mitglied der Ökologischen Partei. Aber nicht alle wollen sie gewinnen sehen und arbeiten mit allen Mitteln daran, Sabah Husseins Wahl zu vereiteln, während die Gesellschaft immer weiter auseinanderbricht.
Flüssig und spannend als Thriller erzählt breitet Constantin Schreiber seine Satire aus. Er greift die virulenten Themen der heutigen Zeit auf und zerrt sie ins Absurde. Doch sieht man heute schon gewisse Kreise insbesondere im rechten politischen Spektrum mit absurden Szenarien die Wahrheit zu verzerren und damit die Gesellschaft zu spalten. Das Ziel ist dann gar nicht so anders als die im Roman erzählte Realität. Also doch gar nicht so utopisch? An dem Roman kann man sich reiben.
Constantin Schreiber, geboren 1979, moderiert die Tagesschau und ist einer der besten Kenner der arabischen Welt. Für die deutsch-arabische Talkshow Marhaba – Ankommen in Deutschland, in der er Geflüchteten das Leben in unserem Land erklärt, wurde er 2016 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Mit seiner 2019 gegründeten Deutschen Toleranzstiftung setzt er sich für interkulturellen Austausch im In- und Ausland ein. Seine Bücher Inside Islam und Kinder des Koran waren Spiegel-Bestseller. 2016 erschien zuletzt Marhaba, Flüchtling! Schreiber lebt mit seiner Familie in Hamburg.
Die Kandidatin von Constantin Schreiber ist bei Hoffmann und Campe erschienen.
(JK 07/21)
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