Patricio Pron: Morgen haben wir andere Namen (Rowohlt)

Im neuen Roman Morgen haben wir andere Namen von Patricio Pron, erschienen bei Rowohlt, kämpfen eine Frau und ein Mann in Madrid um die Liebe.

Sie ist erfolgreiche Architektin, er freier Schriftsteller, der mit dem Nötigsten auskommt. Im Freundeskreis galten sie jahrelang als das perfekte Paar. Doch die Technologie bestimmt immer stärker ihren Alltag, bis hin zu den intimsten Momenten. Ständig müssen Nachrichten verschickt oder beantwortet werden. Videochats auf dem Tablet ersetzen das Gespräch zu zweit. Die beiden nehmen einander gar nicht mehr richtig wahr und schlittern in eine Krise.

Patricio Pron lässt abwechselnd von ihr und von ihm erzählen. Dabei entsteht eine zweistimmige, durchaus oft widersprüchliche Analyse des Wandels von Bedürfnissen – in einer unaufhaltsam virtueller werdenden Umgebung und in einer Stadt, die sich täglich neu definiert. Er hat eine intelligente, vielschichtige Liebesgeschichte geschrieben, die zu keiner Zeit kitschig ist und zeichnet dabei das Bild einer neurotischen Großstadtgesellschaft. Die Sprünge zwischen den Perspektiven und Zeitebenen, über unerfüllte Sehnsüchte, permanentes Verlangen und großem Schmerz erfordern von den Leser*innen beim Lesen Aufmerksamkeit.

Patricio Pron erhielt für seinen hochaktuellen dritten Roman den bedeutendsten Literaturpreis Spaniens, den Premio Alfaguara de novela. In der Begründung der Jury heißt es: „In einer klaren, schonungslosen Sprache reflektiert Pron unsere Zeit und erforscht neue Formen von Gefühlen.“

Patricio Pron wurde 1975 in Rosario, Argentinien, geboren, hat in Göttingen in Romanistik promoviert und lebt heute in Madrid. 2010 wurde er in die spanische Ausgabe der „Granta“-Anthologie aufgenommen, unter die 20 besten spanischsprachigen Autoren unter 40 gewählt.

Morgen haben wir andere Namen von Patricio Pron ist bei Rowohlt erschienen.
(JK 07/21)

Keine Kommentare: