Literaturhaus, Schwanenwik 38
Eintritt: € 6.- / 3.-
Veranstalter: Literaturzentrum
Gefangen in der Zeitkapsel.
Im Literaturhaus liest Thomas Lehr aus seinem Roman 42.
Nicht weit von Genf, der Stadt der Atomphysiker, Diplomaten und Uhrmacher, liegen die unterirdischen Anlagen des Kernforschungszentrums CERN. Als an einem sonnigen Augusttag eine Besuchergruppe wieder ans Tageslicht tritt, ist die gesamte Region, ja ganz Europa in einen Dornröschenschlaf gefallen. Die Besucher bewegen sich wie in einer „Fotografie der Welt“. Steht die Zeit still? Was ist geschehen? Hat der Teilchenbeschleuniger eine Zeitkatastrophe verursacht? Die 70 „Chronifizierten“ müssen mit einer traumatischen Situation von Einsamkeit, Macht und Ohnmacht zurechtkommen, Theorien entwickeln und Strategien des Zusammenlebens erproben. Obwohl für sie die persönliche Zeit weiterläuft, sogar Kinder geboren werden, sind sie scheinbar in alle Ewigkeit gefangen in der 42. Sekunde, um 12.47 Uhr, dieses Sommertags – bis nach fünf Jahren aus wahrhaft heiterem Himmel die Weltzeit plötzlich für 3 kostbare Sekunden weitertickt. Aus ihrer Lethargie gerissen, sammelt sich die inzwischen durch Krankheiten und mörderische Auseinandersetzungen dezimierte Gruppe zu einem „finalen Experiment“. Mit dieser Geschichte einer Welt im Stillstand wurde der in Berlin lebende Schriftsteller Thomas Lehr im letzten Herbst in der Literaturkritik gefeiert und in die Short-List des Deutschen Buchpreises aufgenommen.
42 von Thomas Lehr ist im Aufbau-Verlag erschienen.
(JK 04/02/06)
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