Anonymus: Das Buch ohne Namen (Lübbe)

Aus Großbritannien kommt ein Kultroman zu uns, der zuerst im Selbstverlag erschien und dann seine Leser über das Internet eroberte, so dass schließlich ein renommierter Verlag aufmerksam wurde. Kultig ist bereits die Aufmachung. Der Name des Autors wird wissentlich verschwiegen und mit Anonymus angegeben, der Titel schlicht Buch ihne Namen, auf Deutsch bei Lübbe erschienen.

Zwielichtige Gestalten beherrschen die Straßen von Santa Mondega - der vermutlich einzigen Stadt der Welt, in deren Bars man nicht rauchen darf, sondern muss. Eine Sonnenfinsternis wird dieses gottverlassene Fleckchen Erde bald in völlige Dunkelheit tauchen und dann wird Blut fließen. Mehr Blut als sich irgendjemand vorstellen kann. Denn ein Fremder ist in der Stadt: Bourbon Kid.

Die völlig überdrehte Handlung erinnert nicht nur an Regisseur Quentin Tarantino uns ein Pulp Fiction, das Buch wird ganz bewusst in dieses Genre gerückt. Das Gesetz folgt verschlungenen Wegen, ein Menschenleben zählt nichts in diesem gottverlassenen Nest. Bourbon Kid ist das beherrschende Thema und erst am Ende wird der Schleier um die Herkunft, Identität und seine Mission gelüftet. Die Revolverhelden erinnern an Italowestern, die Mönche könnten Kung-Fu-Filmen entsprungen sein, es gibt jede Menge miese Ganoven und dann tauchen Vampire auf, die die Stadt terrorisieren. Es ist genau diese Mischung, die elektrisiert. Auch wenn die Handlung noch so absurd ist, will man wissen, wie alles ausgehen wird und verschlingt Seite um Seite.

Das Buch ohne Namen von Anonymus ist bei Lübbe erschienen.
(JK 09/09)

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