Buenos Aires im Ausnahmezustand- die Wirtschaftskrise fordert ihren Tribut. In diesem Vakuum blühen aber auch Kreativität, Eigeninitiative- und Liebe. Das Ehepaar Aldo und Rosa stürzt sich fasziniert in das Abenteuer Neuanfang. Der Roman Die Nächte von Flores des argentinischen Autors César Aira, der bei Claassen erschienen ist, erzählt phantasievoll von der Widerstandskraft des Menschen in einer Zeit des Umbruchs.Flores war immer eines der besseren Viertel von Buenos Aires. Doch die Wirtschaftskrise trifft schließlich auch seine Bewohner. Aldo und Rosa versuchen das Beste aus dieser Situation zu machen. Ein Freund vermittelt ihnen ein Job bei einem Pizza-Lieferservice. Bald schon kennt sie ganz Flores. Wer sonst ist schon nachts zu zweit und zu Fuß unterwegs? Und dabei immer freundlich. Aldo und Rosa lernen aber auch die dunkle Seite der Krise kennen: Familien, die obdachlos geworden sind, randalierende Jugendbanden, herumirrende Alte und Kinder. Die Entführung des kleinen Jonathan stellt das Viertel schließlich auf eine harte Probe.
César Aira kann sich in seinem Buch nicht so recht entscheiden zwischen Krimi, Thriller oder Gesellschaftsstudie. Mit viel Sympathie beschreibt er die Bewohner des Viertels und wie sie in schweren Zeiten überleben, wie das Viertel allerdings auch auseinanderfallt.
César Aira, geboren 1949 in Coronel Pringles, hat neben Erzählungen, Essays und Dramen um die dreißig Romane veröffentlicht und gilt heute als einer der wichtigsten Autoren Argentiniens. César Aira lebt heute in Buenos Aires.
(JK 12/09)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen