In Felix Hubys Krimi Null Chance, der bei Scherz erschienen ist, gerät Peter Heiland in seinem vierten Fall zwischen die Fronten brutaler Jugendgangs.Erst zocken sie Gleichaltrige ab, dann einen wehrlosen alten Mann. Sie liefern sich Schlachten mit feindlichen Banden und bezeichnen sich als Original-Gangster und Megachecker – Jungen ohne Chance, zumeist aus der Türkei und den arabischen Ländern. Osman Özal, Chef einer neuen Jugendbande in Berlin-Neukölln, glaubt zu wissen, wie man ein OG, ein Original-Gangster, wird. Man muss wilder, rücksichtsloser und brutaler sein als alle anderen. Er und seine Gang verlangen Respekt und fordern ihn mit ihren Fäusten und ihren Messern ein. Aber dann wird Osman Özal überraschend ermordet. Hauptkommissar Peter Heiland muss den Mörder finden, bevor die Rächer aus Osmans Bande oder aus dessen Familie ihn stellen.
Felix Huby hat mit dem vierten Fall Peter Heilands, des Schwaben in Berlin, in bewährter Manier einen spannenden Krimi geschrieben und hat sein sicheres Händchen für das Konstruieren eines interessanten Plots unter Beweis gestellt. Die Ingredienzen sind gut gewählt inklusive klischeehafter Beschreibung der Figuren. Aber gerade das könnte für einige Leser nicht genug sein, es fehlt das Überraschungsmoment. Auch mögen manche Fans vertraute Dinge aus Heilands Umgebung vermissen. Der Autor hat dieses Mal leider mit Wiedererkennungsmomenten gegeizt. Wer die vorherigen Heiland Krimis nicht gelesen hat, wird dies aber nicht weiter kümmern.
Felix Huby schreibt seit 1976 Kriminalromane, Tatorte und Krimiserien. Aus seiner Feder stammen die Kommissare Bienzle, Palü, Schimanski und nun auch Peter Heiland. Felix Huby wurde für sein Werk mit dem „Ehrenglauser“ der Autorengruppe Deutsche Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT ausgezeichnet.
(JK 11/09)
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