Peter Richters drittes Buch Gran Via, erschienen bei Goldmann, erzählt von spanischen Vorkommnissen – ein junger Deutscher auf der Suche nach dem Herz in der pulsierende Metropole Madrid.Madrid in den Neunzigern, das ist ein Moloch voll finsterer Verlockungen und greller Existenzen. Verlockender und greller als das gut sein kann für einen jungen Deutschen mit romantischen Neigungen. Er will sich hier ein Jahr lang dem Studium der spanischen Kunst widmen und kommt sich schon nach wenigen Tagen vor wie im Inneren eines frühen Almodóvarfilms. Das ist erst erschreckend, dann aber auch sehr unterhaltsam, dann wiederum eher traurig, und oft alles zusammen. Peter Richter schickt seinen Helden auf eine spanische Reise, deren Wendungen immer dramatischer werden. Denn jenseits der berühmten Prachtstraße Gran Via verlaufen Pfade, die die Desillusionierung schon in ihrem Namen tragen. Eine Geschichte über schöne Kunst und öliges Essen, verblüffende Frauen und verschlagene Männer, Deutsche im Ausland und Verhältnisse, die ihnen spanisch vorkommen. Nicht jedoch über Flamenco und auch kaum über Stierkampf!
Peter Richter erzählt die Erlebnisse eines deutschen Studenten während eines Jahrs in Madrid, baut einen Spannungsbogen auf, der Einblicke in die Szene der spanischen Hauptstadt bietet. Wer einen Eindruck von der legendären Móvida gewinnen will, wird bei Richter fündig.
Peter Richter wurde 1973 in Dresden geboren. Er studierte Kunstgeschichte in Hamburg und Madrid und arbeitet als Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Peter Richter lebt in Berlin.
(JK 11/09)
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