Einen Roman voller Komik und Slapstick hat Paul Beatty mit seinem Buch Slumberland geschrieben, das bei Blumenbar erschienen ist.DJ Darky hat ein phonographisches Gedächtnis. Nachdem er in Los Angeles den perfekten Beat kreiert hat, begibt er sich auf die Spuren des legendären, in Ostdeutschland abgetauchten Jazz-Avantgardisten Charles Stone, genannt Schwa, seinem musikalischen und spirituellen Doppelgänger. Die Suche führt ihn nach Berlin zur Zeit des Mauerfalls, wo er eine Stelle als Jukebox-Sommelier in der Bar „Slumberland“ antritt. Er entdeckt seine sexuelle Macht, lernt den Musikgeschmack eines Neonazis kennen und vergleicht die Situation der Ostdeutschen nach der Wiedervereinigung mit der der Afroamerikaner nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Paul Beatty spielt virtuos mit den Verhältnissen zwischen den Geschlechtern, zwischen Schwarz und Weiß, Ost und West, Jazz und Techno, und mischt daraus einen mitreißenden neuen Sound.
Paul Beatty thematisiert die Identitätssuche des Afroamerikaners und lässt seinen Helden auf seiner Suche nach Berlin kommen, ein Ort der symptomatisch für eine solche Suche ist. Der Roman lebt von Beattys Fabulierungskunst, wo eine Pointe die andere wie ein Feuerwerk jagt. Eine gelungene Satire, die unglaublich viel Spaß macht .
Paul Beatty lebt in
(JK 11/09)
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