Richard Stark: Das Geld war schmutzig (Zsolnay)

Richard Starks Parker Krimis erfreuen sich einer großen Fangemeinde und der Zsolnay Verlag kümmert sich um die Herausgabe im deutschsprachigen Raum. Nun ist Das Geld war schmutzig erschienen.

Als Touristen getarnt, die den herbstlichen Laubwald Neuenglands bewundern, logieren Parker und seine Freundin in einer Pension in der Nähe der verlassenen Kirche, wo die bei einem Banküberfall erbeuteten Millionen versteckt sind. Aber in der Zwischenzeit ist Dalesia, einer von Parkers Kumpeln, ausgebrochen, es wimmelt in der Gegend von Polizisten, Parkers Konterfei hängt überall aus, und eine Kopfgeldjägerin möchte sich ihre Prämie verdienen. Mit einem riskanten Plan kommen sie an die Beute und ziehen vor den Augen der Polizei mit dem Geld ab, jetzt getarnt als Mitglieder einer obskuren „Erlöserkirche“. Aber dann tritt eine andere Bande auf den Plan und will ihnen die Beute abnehmen.

Das Geld war schmutzig ist Parkers letzter Auftritt nach 24 Bänden. Es ist wieder die Kette unvorhergesehener Ereignisse, die die Spannung in den Parker Krimis heraufbeschwören. Kalt und abgeklärt erledigt Parker seine Aufgabe. Und im letzten Band gibt es auch kein Happy End. Richard Stark beschreibt mit einer gehörigen Portion galligen schwarzen Humor den coolen faszinierenden Helden.

Richard Stark ist eines der zahreichen Pseudonyme des Schriftstellers Donald E. Westlake gewesen. Er wird 1933 als Sohn irischstämmiger Eltern in Brooklyn geboren. Bereits 1962 betritt Parker die Bühne, der beinharte Berufskriminelle, finsterer Held zahlreicher weiterer Romane, die Westlake unter dem Pseudonym Richard (wegen Richard Widmark) Stark (wegen „stark“) veröffentlicht. 1967 wird The Hunter vom Meisterregisseur John Boorman unter dem Titel Point Blank verfilmt. Lee Marvin und die fabelhafte Angie Dickinson spielen in einem Thriller, der zu den Klassikern des Genres zählt. Jahrzehnte später wird Mel Gibson in einem unter dem Titel Payback verfilmten Remake den Bösewicht Parker spielen. Für sein Drehbuch zum Film The Grifters von Stephen Frears (nach Jim Thompson) wurde er für den Oscar nominiert. Sein Drehbuch zu Patricia HighsmithRipley Under Ground wurde zwar verfilmt, aber er erklärt, den Film nie gesehen zu haben. Richard Stark alias Donald E. Westlake ist am 31. Dezember 2008 im Alter von 75 Jahren in Mexiko gestorben.

Das Geld war schmutzig von Richard Stark ist bei Zsolnay erschienen.
(JK 11/09)

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