
In Benjamin Blacks Krimi Der Lemur, der als Taschenbuch bei rororo erschienen ist, geht es um die Enthüllung eines gut behüteten Familiengeheimnisses
Der Multimilliardär und Ex-CIA-Agent William Big Bill Mulholland will seine Memoiren schreiben lassen. John Glass, ehemaliger Journalist und Mulhollands Schwiegersohn, nimmt den Auftrag nur widerwillig an. Er engagiert einen Detektiv, der Nachforschungen anstellen soll. Wenige Tage später ist der Mann tot. Erschossen. Offenbar hatte jemand Interesse daran, gewisse Dinge geheim zu halten. Aber Schweigen kann man nicht kaufen – auch nicht, wenn man zu einer der reichsten Familien New Yorks zählt …
Das Buch ist mit ca. 150 Seiten relativ dünn. Doch von dem schmalen Äußeren darf man sich nicht irritieren lassen. Das schmale Taschenbuch hat es in sich. Es besticht weniger durch geballte Action als durch die intelligente Konstellation der Figuren und das Geheimnis, das sie umwittert. Zugleich beweist der Autor eine hohe erzählerische Qualität, die das Krimigenre an sich weit überragt. Wenn man weiß, wer hinter Benjamin Black steckt, dann ist dies jedoch auch nicht verwunderlich. Gezielte Spannung und vielschichtige Charaktere ergeben in dieser Kombination hier einen überaus unterhaltsamen Krimi.
Benjamin Black ist das Pseudonym des 1945 geborenen John Banville, der zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autoren Irlands gehört. Sein umfangreiches literarisches Werk wurde mehrfach, auch international, ausgezeichnet. Für seinen Roman Die See erhielt er 2005 den Man Booker Prize. John Banville lebt und arbeitet in Dublin.
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