
Der Krimi Der leise Tod des ungarischen Autors Vilmos Kondor, der als Taschenbuch bei Knaur erschienen ist, führt in das Budapest der Dreißiger Jahre.
Budapest 1936: Eine Prostituierte wird brutal ermordet. In ihren Taschen findet sich seltsamerweise nichts weiter als das jüdische Gebetbuch für Frauen. Ein brisanter Fall ahnt Polizeireporter Zsigmond Gordon, hatte er doch vor kurzem im Büro des Chef-Kriminalinspektors gut versteckte Aktfotos dieses toten Mädchens entdeckt. Dieser versucht denn auch weitere Nachforschungen zu vereiteln. Reporter Gordon lässt jedoch nicht locker und macht sich zusammen mit Lebensgefährtin Krisztina und Großvater Mór auf, Licht ins Dunkel zu bringen.
Das verregnete und düstere Budapest bietet eine stimmige Kulisse in diesem Krimi. Kondor hat hier eine spannende und fast schon exotische Geschichte komponiert, denn Krimis aus Ungarn sind ausgesprochen selten und natürlich noch seltener, wenn sie dann in den Dreißiger Jahren spielen. Vilmar Kondor schafft es, diese stürmische Atmosphäre in Budapest zu jener Zeit glaubwürdig einzufangen, ohne von dem Kriminalfall jedoch abzulenken. Wer gute Unterhaltung garniert mit europäischer Zeitgeschichte sucht, ist hier bestens aufgehoben.
Vilmos Kondor wurde 1954 in Ungarn geboren. Der leise Tod ist sein erster Roman. Kondor studierte an der Universität in Szeged und später in Paris, wo er seinen Abschluss als Chemieingenieur machte. Heute unterrichtet Kondor Mathematik und Physik an einem Gymnasium.
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