Elmer Mendoza: Silber (Suhrkamp)

Einen furiosen Roman über die heutige mexikanische Gesellschaft in den Zeiten des Drogenkrieges hat der mexikanische Autor Elmer Mendoza mit seinem Buch Silber geschrieben, das bei Suhrkamp erschienen ist.

Kommissar Edgar Mendieta ist ein Einzelgänger, der nur auf eines Jagd macht: die Wahrheit. Ein fast unmögliches Unterfangen in einem Mexiko, das in Korruption, Chaos und Gewalt versinkt.

Culiacán, Nordwestmexiko: Eine Kugel aus Silber tötet den Anwalt Bruno Canizales. Für Kommissar Edgar Mendieta ein explosiver Fall, denn zu den Verdächtigen gehört neben der Tochter eines mächtigen Drogenbarons auch der Vater des Toten, ein angesehener Politiker. Die Informationen überschlagen sich, führen an die Pazifikküste, nach Mexiko-Stadt und in die USA. Dann werden die Ermittlungen auf Druck von ganz oben eingestellt. Aber Mendieta kann nicht mehr zurück – schon längst hat der Mörder auch ihn im Visier.

Elmer Mendozas Roman ist ein sehr ungewöhnlich geschriebener Krimi. Er lebt großenteils von rasanten Dialogen, die ohne Umschweife die Handlung vorantreiben sowie harten Schnitten zwischen den jeweiligen Schauplätzen. Die Sprache der Figuren ist brutal und passt nahtlos in die unwirtliche Situation. Das Leben in den Zeiten der Bandenkriege ist ein Leben im Ausnahmezustand. Mit Zynismus begegnen ihm die Figuren. Elmer Mendozas Krimidebüt ist ein überaus gelungener Streich auf stilistisch für Krimis ungewöhnlich hohem Niveau.

Elmer Mendoza wurde 1949 in Culiacán (Mexiko) geboren. Er ist Professor für Literatur an der Universität von Sinaloa und Autor von Erzählungen und Kriminalromanen, für die er zahlreiche Literaturpreise erhielt. Silber ist der erste Roman, der auf Deutsch erscheint.

Silber von Elmer Mendoza ist bei Suhrkamp als Taschenbuch erschienen.
(JK 11/10)

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