Peter Carey: Parrot und Olivier in Amerika (S. Fischer)

Einen Roman, dem die Reise des französischen Adligen Alexis de Tocqueville 1831 nach Amerika zugrunde liegt, hat Peter Carey mit seinem Buch Parrot and Olivier in Amerika geschrieben und ist bei Fischer erschienen.

Parrot und Olivier sind zwei Schiffbrüchige des Lebens: Olivier ist adliger Franzose und auf der Flucht vor der Revolution. Parrot ist der buntscheckige Sohn eines englischen Kupferstechers und Falschmünzers, ein Stimmenimitator, den es einmal um den Globus jagt, bis er schließlich Frankreich erreicht. Ein zwielichtiger, einarmiger Marquis spannt sie zusammen: Olivier soll die Gefängnisse der neuen Demokratie von Amerika studieren und Parrot ihm als Kopist, Wächter und Spion folgen. Nie hat ein ungleicheres Paar seine Füße auf die Planken eines Schiffs gesetzt. Die Reise ins Land der Feuerwaffen und der rauen Sitten wird zu einem komischen Parforce-Ritt.

Peter Carey hat zwar die historische Reise Tocquevilles als Grundlage genommen, gibt sich aber der Fiktion hin. Herausgekommen ist eine vergnügliche, unterhaltsame Geschichte im Gewand eines Abenteuerromans. Peter Carey zeigt hier sein ganzes schriftstellerisches Können. Mit zwei wunderbaren Charakteren, die immer mehr zueinander finden, ist dieses Buch ein herrliches Portrait, wie Freundschaft wächst.

Peter Carey, 1943 in Australien geboren, lebt seit rund zwanzig Jahren in New York. Rund um den Globus sind seine Bücher Bestseller; neben J. M. Coetzee ist er der einzige, dem der renommierte Booker Prize zweimal verliehen wurde – 1988 für Oscar und Lucinda und 2001 für Die wahre Geschichte von Ned Kelly und seiner Gang.

Parrot und Olivier in Amerika von Peter Carey ist bei Fischer erschienen.
(JK 12/10)

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