Uwe Timm am Dienstag, 8.3.2011, zu Gast im Literaturhaus Hamburg

Literaturhaus Hamburg

Dienstag, 08.03.2011 20.00 Uhr

Schwanenwik 38, 22087 Hamburg

Eintritt: 6 – 10 Euro

Uwe Timm liest aus seiner Novelle Freitisch, die bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist, Mathias Greffrath moderiert.

Er hat mit Heißer Sommer den ersten Roman über die Studentenbewegung der sechziger Jahre geschrieben und in Der Freund und der Fremde seine Freundschaft mit Benno Ohnesorg thematisiert. Uwe Timm war von Anfang an ein politischer Schriftsteller, hat dabei jedoch stets die literarische Form hoch gehalten. Der erste große Erfolg gelang ihm mit der Novelle Die Entdeckung der Currywurst, die in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurde. Für seine Arbeiten wurde Uwe Timm bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis und dem Heinrich-Böll-Preis. In seiner neuen Novelle Freitisch, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, kehrt Timm zurück in die sechziger Jahre. Er schildert darin das späte Aufeinandertreffen zweier Männer, die damals zu einer Gruppe von vier Studenten gehörten, die den Freitisch in der Kantine einer spendablen Versicherung teilten. Die Tischgespräche kreisten um Gott und die Welt und immer wieder um Arno Schmidt, der von den jungen Männern geradezu verehrt wurde. Als sich die beiden Protagonisten Jahrzehnte später zufällig im Heimatort des Erzählers an der Ostsee wiedertreffen, fällt es zunächst schwer, an die damalige Zeit anzuknüpfen. Ihre Leben haben sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Der Erzähler hat als Lehrer gearbeitet und besitzt seit seiner Pensionierung ein Antiquariat; der andere, genannt Euler, arbeitet als erfolgreicher Manager in der Abfallwirtschaft und kommt als Investor nach Anklam, um dort eine Mülldeponie zu bauen. Uwe Timm ist ein feiner Text darüber gelungen, wie man wurde, was man ist, und welche Rolle die Leidenschaft dabei spielt: „Ich bin überzeugt, sagte Euler unvermittelt, dass die Leidenschaften damals intensiver, verrückter und wilder waren. Ich kannte damals niemanden, der in die Oper ging. Nicht allein wegen der Kartenpreise, man erlebte die großen Gefühle, Angst, Glück, zu Hause, kostenlos.”

Freitisch von Uwe Timm ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.
(JK 03/11)

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