Brasilien
– Ehrengast 2013 der Frankfurter Buchmesse
Die ersten Bücher und die erste Liebe prägen unser
aller Leben. Graciliano Ramos zeigt, dass das überall gilt – auch in der
tiefsten brasilianischen Provinz.
Hinter dem kindlichen Protagonisten dieses Romans
steht niemand anderes als einer der größten Romanciers Brasiliens im 20.
Jahrhundert: Graciliano Ramos. Geboren inmitten der kargen Einöde des Sertão,
überwindet der junge Erzähler dank einiger guter (und trotz vieler schlechter)
Lehrer und mit Hilfe von noch mehr Büchern seine Blindheit und die Angst vor
den Buchstaben.
Kraft der Sprache gewinnt er der beschwerlichen
Wirklichkeit des Alltags in der Provinz auch andere – leichte und poetische –
Seiten ab: Während der strenge Vater sich erfolglos als Kaufmann versucht,
lässt der Sohn sich von der Bibliothek des Jerônimo Barreto verzaubern.
Das persönlichste Buch, das Graciliano Ramos je
geschrieben hat, berührt durch seine eindrücklichen Bilder und seinen
unaufdringlichen Stil. Sechzig Jahre nach dem Tod des Autors liegt Kindheit nun
zum allerersten Mal in deutscher Sprache vor.
Graciliano Ramos, geboren 1892 in Quebrangulo und
gestorben 1953 in Rio de Janeiro, saß unter der Diktatur von Getúlio Vargas
aufgrund seiner politischen Überzeugungen in Haft. In seinen Romanen und
autobiografischen Werken schilderte Ramos die Entwicklung Nordost-Brasiliens.
Kindheit von Graciliano
Ramos ist bei Wagenbach erschienen.
(JK 10/13)
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