HEW-Lesetage vom 13. - 17. April 2014


Ein „partizipatorisches und basisdemokratisches Lesefestival“, das wollen die HEW-Lesetage sein. HEW, das steht für Hamburger Energie Wechsel, erklärte politische Forderung des Festivals ist es, den Vattenfall Konzern „mit seiner Atom- und Kohleenergie“ aus Hamburg „zu verabschieden“. Gegründet wurden die HEW-Lesetage insbesondere, um auf das „Greenwashing“ durch Kultursponsoring aufmerksam zu machen, das der Vattenfall Konzern, so der Vorwurf, mit den bisher alljährlich im April ausgerichteten Lesetagen betrieben habe. Die „Vattenfall Lesetage“, bei denen weit über 100 Schriftsteller aus aller Welt gastierten, finden in diesem Jahr nun erstmals nicht mehr statt – und das ist, ganz gleich, wie man die Sache politisch oder gesellschaftlich sieht, ein Verlust für den Hamburger Kulturbetrieb. Ausgleichen können das auch die HEW-Lesetage nicht, dazu fehlt schlicht das Geld. Umso wichtiger ist die Frage danach, wo es herkommen könnte. Sponsoring ist für alle Kulturinstitutionen in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Doch was ist der Preis, den sie dafür bezahlen? Nehmen Sponsoren Einfluss auf die künstlerische Freiheit von Ausstellungsmachern, von Museen, Theatern oder Konzerthäusern? Ist es moralisch vertretbar, dass sich das Folkwang Museum oder das Konzerthaus in Dortmund durch einen Energiekonzern wie RWE unterstützen lassen? Wo müssen gemeinnützige Institutionen bei der Sponsorensuche die Grenze ziehen, schon bei einer Bank, bei einem Pharma- oder Lebensmittelkonzern oder doch erst bei einem Waffenhändler? Das sind einige der Fragen, die zum Auftakt der HEW-Lesetage bei einer Diskussionsrunde zum Thema „Kunst und Knechtschaft – Gefahrengebiet Kultursubvention“ auf dem Programm stehen.

Mehr Informationen zum Programm der Lesetage: http://www.hew-lesetage.de/
 

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